Top und Flop

Bitteres Zeugnis für Koalition

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Während Ursula Plassnik die volle Sympathie der Österreicher genießt, stürzt Andrea Kdolsky völlig ab: Fast alle Politiker sind unbeliebter geworden.

Top und Flop bei der Beliebtheit der Regierungsmannschaft: Außenministerin Ursula Plassnik (VP) ist weiterhin unangefochtene Nummer eins. Gleichzeitig stürzt Andrea Kdolsky (VP) in der Sympathie der Österreicher völlig ab.

Insgesamt sind die neuesten Werte für die Koalition dramatisch. Quer durch die Parteien ist Österreichs Bevölkerung mit der Regierung immer unzufriedener, wie das aktuelle ÖSTERREICH-Politbarometer des Gallup Institutes belegt: 57 Prozent der Österreicher geben an, mit der Arbeit der Großen Koalition nicht zufrieden zu sein.

Ständigen Querelen
Von den 14 Regierungsmitgliedern sind elf unbeliebter geworden, nur drei Minister konnten leicht zulegen. Die Österreicher haben die ständigen Querelen in der Koalition zu Bildung, Löhnen oder Eurofighter satt. "Viele Leute sind verunsichert wegen der ewigen Streitereien und Sticheleien. Das Vertrauen ist reduziert, weil man sich offensichtlich über die einfachsten Dinge nicht einigen kann", analysiert Gallup-Chef Fritz Karmasin. Das bleibt den Politikern selbst nicht verborgen: So forderte der Kanzler am Freitag im ORF-Sommergespräch ein "Ende der Streitereien".

Kdolsky Schlusslicht
Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (VP) stürzt in der Beliebtheit am schlimmsten ab. Das Outing zu ihrer Scheidung drückte offenbar weniger auf die Tränendrüsen der Österreicher als vielmehr auf die eigenen Umfragewerte: Nur 20 Prozent ist die Ministerin in den vergangenen Tagen positiv aufgefallen, aber 42 Prozent fiel sie negativ auf: Das ergibt ein Popularitäts-Minus von dramatischen 22 Prozent. Ein Vergleich mit der letzten Umfrage zeigt: Kdolsky hat 20 Prozentpunkte an Beliebtheit eingebüßt. Sie liegt jetzt abgeschlagen an letzter Stelle. Kein Wunder: 44 Prozent der Österreicher finden, dass es ein Fehler war, in aller Öffentlichkeit ungeschminkt über ihr Privatleben zu sprechen.

Buchinger fällt zurück
Sozialminister Erwin Buchinger, Sympathie-Spitzenreiter der SP-Regierungsmannschaft, ist zwar noch immer 20 Prozent im Plus, wurde aber im Ranking von Umweltminister Josef Pröll (VP) überholt. Das Beliebtheits-Hoch des Sozialministers setzte Ende Juli ein, als er via ÖSTERREICH vier Prozent mehr Gehalt für alle forderte. Das scheint langsam vergessen, neue Akzente konnte Buchinger seitdem kaum setzen - bisher auch nicht in der neu entflammten Pflege­debatte.

Anders Justizministerin Maria Berger: Sie konnte mit ihrer Initiative "Schwitzen statt Sitzen" für die Senkung der Häftlingszahlen Boden gutmachen und hat sich auf den vierten Platz im Ranking vorgearbeitet. Bundeskanzler Alfred Gusenbauer hingegen kommt auch diesmal nicht aus dem Beliebtheitskeller. Bei ihm halten sich positive und negative Bewertungen konstant die Waage.

Nur drei Gewinner
Überraschend können drei Minister diese Woche zulegen: Verteidigungsminister Norbert Darabos (SP) kann ein Plus von vier Prozentpunkten verzeichnen, bleibt aber dennoch abgeschlagen am vorletzten Platz. Und auch Wilhelm Molterer und Innenminister Günther Platter wurden positiver bewertet als noch vor zwei Wochen.

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