Streit um Stimme

Buhrufe für Martin im EU-Parlament

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Knapp vor den Mittwochs-Abstimmungen im EU-Parlament lieferten sich die EU-Abgeordneten Andreas Mölzer (FPÖ) und Hans-Peter Martin im Plenum ein Wortgefecht.

Mölzer verlangte eine Entschuldigung von Martin sowie die Rücknahme des Vorwurfs, von Mölzers Platz aus sei am 24. April widerrechtlich von jemand anderem abgestimmt worden. Martin wies die Aussagen Mölzers "entschieden zurück" und sprach mit Hinweis auf die hinter ihm sitzenden Abgeordneten von "Rechtsradikalen und der braunen Brut hinter mir".

Vorwurf schon entkräftet
Der Vorwurf Martins sei bereits überprüft und als falsch eingestuft worden, räumte Mölzer ein. Das wurde auch am Mittwoch vom Parlamentsvorsitz umgehend bestätigt. Dennoch laufe der Vorwurf darauf hinaus, ihm, Mölzer, Täuschung, Betrug und Bereicherung vorzuwerfen, argumentierte Mölzer, weshalb er die Rücknahme des Vorwurfs, eine Entschuldigung Martins und die Verurteilung durch das Parlamentspräsidium verlange.

Mölzers Wünsche wurden vom Plenum mit Applaus bedacht.

Buhrufe und Gelächter für Martin
Martin wurde hingegen zu seiner Widerrede mit Buhrufen empfangen, sein Wunsch nach "angemessener Ruhe" mit Lachen quittiert. Im Hintergrund gebe es so "grausliche" Zurufe, dass er sie gar nicht öffentlich wiederholen wolle, so Martin, der darauf verwies, dass es "verschiedene Versuche der Kriminalisierung seiner Person" gegeben habe, aber niemals gegen ihn strafrechtlich ermittelt worden sein. Das liege nicht an der Befangenheit der österreichischen Richter, sondern daran, dass die Vorwürfe immer haltlos gewesen seien, sagte Martin.

Als er wieder über Rechtsradikale im Parlament räsonierte, entzog ihm die Vorsitzende das Wort.

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