Linz

Chaos um Plätze für Flüchtlinge

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Das Bundesheer sucht in den Kasernen nach freien Plätzen für Flüchtlinge.

ÖSTERREICH-Lokalaugenschein im Zeltlager in Linz: Das Quartier ist noch zu einem Drittel leer: 68 Asylwerber sind hier untergebracht. Ihnen geht es nicht gut. „Es ist eiskalt in der Nacht, und wir teilen uns zu elft sechs Duschen“, sagt der Syrer Monzer Aimasri.

Laut Innenministerium ist auch das Zeltlager in Thalham, das ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner als Notfallmaßnahme errichtete, mit 72 Flüchtlingen nicht voll. Nur Salzburg war mit 96 Personen am Montag voll ausgelastet. Jeden Tag kommen rund 200 neue Asylwerber ins Land.

Flüchtlinge in Traiskirchen bereits obdachlos
Das Erstaufnahmezen­trum Traiskirchen platzt indes aus allen Nähten. SPÖ-Bürgermeister Andreas Babler richtet zum wiederholten Mal einen dramatischen Appell an Mikl-Leitner: „Es gibt keine freien Betten mehr.“ In der Nacht auf Montag hätten viele Flüchtlinge keinen Schlafplatz mehr gefunden, einige seien tatsächlich obdachlos.

Fieberhafte Suche nach Plätzen in Kasernen
Mikl-Leitner macht die Länder für dieses Chaos verantwortlich. Doch jetzt meldet sich die OÖ-Landesrätin Getraud Jahn zu Wort, die angibt, genügend Plätze zur Verfügung zu stellen. Der Bund schicke aber zu wenig neue Flüchtlinge.

Im Bundesheer läuft inzwischen fieberhaft die Suche nach freien Plätzen in Kasernen – bisher allerdings ergebnislos.

Mikl-Leitner reagiert nun und ruft zum „wöchentlichen Asylgipfel, bis das letzte Zelt abgebaut ist“.

Debora Knob, Jessica Hirthe

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