In den Parteien sorgt man sich bereits um den Wahltag am 11. Oktober.
Anstieg. Heute werden Bürgermeister Michael Ludwig und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker angesichts extrem steigender Coronavirus-Neuinfektionszahlen eigenständige Präventionsmaßnahmen beschließen.
Damit soll neben dem Schutz von Leben und Gesundheitssystem auch die Wiener Wahl sichergestellt werden. In einigen Parteien fragt man sich hinter vorgehaltener Hand schließlich, ob angesichts dieser „Explosion“ der Pandemie „überhaupt eine normale Wahl möglich“ sein werde.
Im Rathaus will man das jedenfalls sicherstellen. Daher wird jetzt die Kampagne, per Wahlkarten zu wählen, noch einmal massiv verstärkt werden. Ab jetzt kann man zudem täglich in den Wahlbezirksbehörden wählen. Was vermieden werden soll, ist freilich ein Andrang in Wahllokalen am 11. Oktober.
Wahlevents wackeln. Dafür wackeln Wahlkampfveranstaltungen. Die ÖVP Wien hat ihren Wahlkampfauftakt aufgrund der Infektionszahlen bereits abgesagt.
SPÖ, Grüne und Neos achten auf strenge Publikumsbeschränkungen. Sollten die Infektionszahlen in Wien noch weiter ansteigen, könnte alles auf virtuelle Events umgeschaltet werden. Damit die Wahl stattfinden kann.
Duell Strache gegen Nepp geht weiter
Die Wiener FPÖ will Strache ignorieren. Der aber will nun Nepp ins Visier nehmen.
Kampf. Im Hintergrund zündeln beide Seiten gegeneinander. Offiziell will Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aber lieber ignorieren.
Das will wiederum Strache, der mit seiner neuen Liste im Wien-Wahlkampf ums politische Überleben kämpft, nicht zulassen. Er will, wie es einst Jörg Haider mit ihm gemacht hatte, Nepp als „Lehrbub entzaubern“, so ein Insider. Thematisch fischen freilich beide Parteien genau im selben Wählerteich.
Isabelle Daniel