Analyse

Der Syrien-Krieg bedroht uns alle

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17 Monate haben die USA und die EU dem Bürgerkrieg in Syrien hilflos zugeschaut.

Tausende von Toten später herrscht nun Endzeitstimmung in Damaskus und die Zeit wird auch für uns verdammt knapp. Weil Bashar al-Assad nicht aufgeben wird. Weil der syrische Diktator als Verzweiflungstat Giftgas gegen das eigene Volk einsetzen könnte. Und dieses Blut auch an unseren Händen kleben würde.

Wenn die USA und die EU nicht aus humanitären Gründen agieren wollen – dann sollten sie es aus Selbstschutz. Denn der Krieg in ­Syrien bedroht uns jetzt alle.

Wer übernimmt am Tag danach die politische Führung in dem 23-Millionen-Einwohner-Land? Was passiert mit den Tausenden von Tonnen an chemischen Waffen, wenn Assad stürzt? In dem Bürgerkriegsland gibt es keine geeinte Opposition wie einst in Libyen – keine autonome Militärführung, wie in Ägypten.

In Syrien kämpfen auch saudische Radikale und iranische Extremisten. Das Giftgas könnte in die Hände von Terroristen geraten, die es für Attentate im Westen verwenden würden. Die EU-Spitze und US-Präsident Barack Obama müssen jetzt handeln: Sie müssen einen ­Genozid verhindern.

Meinung an: i.daniel@oe24.at

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