Neue Facette im Kärntner VP-Chaos: Zeuge berichtet von Intervention des Kanzlers.
Sebastian Kurz selbst sagt ÖSTERREICH, dass er sich bei „Christian Benger bedankt“ und dessen Nachfolger Martin Gruber „alles Gute“ wünsche. Doch welche Rolle spielte der Bundeskanzler bei der Demontage des bisherigen Kärntner ÖVP–Chefs?
WhatsApp geleakt
Hier gehen die Erzählungen weit auseinander. Eine ÖSTERREICH vorliegende WhatsApp Nachricht aus Kärnten würde auf eine Involvierung des VP–Kanzlers hindeuten. Der Zeuge berichtet, dass sich am Gründonnerstag eine Runde (rund zehn Personen) beim Mocharitsch – eine Gaststätte bei der A 2 – getroffen habe. Die Wirtschaftstreibenden unterhielten sich bei Bier darüber, dass Benger weg gehöre. Einer der Teilnehmer soll daraufhin niemanden Geringeren als Kurz angerufen haben und sein Telefon auf laut gestellt haben. Laut WhatsApp Nachricht des Zeugen habe Kurz daraufhin gesagt: Nächste Woche sei „Benger ohnehin Geschichte“.
Dann Rücktritt
Die Geschäftsmänner sollen mit Bier auf diese Nachricht von Kurz freudigst angestoßen haben. Vier Tage später trat Benger – offenbar als Flucht nach vorne und Frust – zurück. Als Nachfolger von Benger setzte sich Martin Gruber durch. Der ist kein Wunschkandidat dieser Truppe und hält an der Koalition mit SP–Landeshauptmann Peter Kaiser fest und will dafür sogar das Einstimmigkeitsprinzip in der Landesregierung kippen.
Dementi
Kurz von ÖSTERREICH mit dieser WhatsApp–Message konfrontiert, dementiert jedenfalls deutlich: „Ich habe dieses Telefonat nicht geführt. Das ist frei erfunden“.
Kontakte
ÖSTERREICH–Recherchen ergeben jedenfalls, dass VP–Ministerin Elisabeth Köstinger und VP–General Karl Nehammer in den Tagen vor dem Benger–Rücktritt eng mit den rivalisierenden VP–Lagern in Kärnten in Kontakt waren. Die Kärntner ÖVP wird wohl noch länger ein Sorgenkind der VP bleiben …