Tal Silberstein ist wieder auf Mission in Wien.
In der roten Welt gilt er als „Held“. International wird er als einer der Besten seiner Branche eingeschätzt: Tal Silberstein – einst Adlatus von US-Wahlkampf-Guru Stanley Greenberg, ist wieder auf Mission in Wien. Dieses Mal – wie in dieser Kolumne bereits berichtet, sind die Greenberg-Leute seit geraumer Zeit von der SPÖ beauftragt – soll er die SPÖ-Bundesgeschäftsstelle wieder wahlkampftauglich machen. Kein leichtes Unterfangen.
Drill
Der Israeli Silberstein – er hatte in Österreich bereits Ex-SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer und Wiens Bürgermeister Michael Häupl gecoacht, gilt als „Meister des dirty Campaigning“. Davon wissen auch seine internationalen Kunden und Rivalen zu berichten.
Einer von Silbersteins legendär gewordenen Sätzen: „In Wahlkämpfen“ gebe es „keine Demokratie“. Gemeint: Es sei so gut wie alles erlaubt, um Erster zu werden. Die SPÖ versucht der Top-Profi – der vor der Wien-Wahl 2015 die Neos unentgeltlich beraten hatte – auf internationalen Standard zu bringen: Um 8 Uhr morgens beginnen die Sitzungen mit Silberstein zum Leidwesen einiger Roter, die auch gleich einen Englischkurs besuchen müssen, um sich mit Silberstein unterhalten zu können.
Strache
Ein Problem, das der fließend Englisch sprechende Christian Kern freilich nicht hat. Silberstein scheint dem SPÖ-Kanzler die Nummer eins zuzutrauen, berichten Beobachter. Allerdings nur, falls er FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und VP-Außenminister Sebastian Kurz ins Visier nehme. Auch in den social Media schicke Silberstein nun virtuelle Brigaden aus, um die SPÖ gegen Blau wieder kampffähig zu machen. Ob er seinem Ruf als „Winner“ gerecht wird?