Streit um ORF

Rot-schwarzer Machtkampf

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Wegen des Kanzler-Auftritts im ORF eskaliert jetzt der Streit zwischen SPÖ und ÖVP.

Die Stimmung zwischen SPÖ und ÖVP ist wieder unterhalb des Gefrierpunktes: ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner wirft der SPÖ – wir berichteten – vor, sich einen einstündigen Soloauftritt von SP-Kanzler Werner Faymann in Im Zentrum im ORF bestellt zu haben.

Ex-Sprecher von Pröll: »Kurz wird nicht mitspielen«
In der ÖVP ist die Wut über SPÖ und ORF generell groß. Der einstige Sprecher von Ex-VP-Vizekanzler Josef Pröll Daniel Kapp – heute als Politikberater tätig – erklärt in ÖSTERREICH: „Während die SPÖ den Schwenk von der Willkommenskultur hin zu der von der ÖVP geforderten Obergrenze für Asylwerber offenbar problemlos schafft, bleibt es für den VP-Chef eine Herausforderung, den Erfolg für sich zu verbuchen.“ Einen Erfolg, den freilich VP-Außenminister Sebastian Kurz für sich verbuchen kann. Er wird denn auch als „logischer Nachfolger“ von VP-Vizekanzler Mitterlehner gesehen.

Allerdings meint ÖVP-Insider Kapp: „Bei dem Schmäh der SPÖ wird Kurz nicht mitspielen. Er wird sich nicht gegen Mitterlehner instrumentalisieren lassen.“

Die ÖVP will jetzt jedenfalls mit einem eigenen ORF-Kandidaten das „Revanche-Spiel“ gegen die SPÖ starten, berichtet ein anderer VP-Stratege. Am 9. August soll schließlich die ORF-Geschäftsführung neu gewählt werden. Die SPÖ unterstützt den amtierenden ORF-Chef Wrabetz. Der rot-schwarze Machtkampf ist eröffnet.

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