Ab Montag Gespräche

Das sind die neuen Lehrer-Verträge

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Die Eckpunkte des Lehrer-Dienstrechts stehen fest. Ab Montag wird verhandelt.

Bei den Verhandlungen zum Lehrer-Dienstrecht geht es jetzt ans Eingemachte. Am Montag wird – vorerst auf Beamtenebene – über die Inhalte gesprochen, die Bildungsministerin Claudia Schmied den Lehrer-Gewerkschaftern vorgelegt hat. Die Eckpunkte:

  • Lehrer sollen in Zukunft 24 Stunden in der Woche arbeiten. Bisher sind es je nach Schultyp und Fächern rund 20 Stunden. In die Mehrarbeit einberechnet wird auch Förderunterricht in der Tagesbetreuung. Vorbereitung, Korrekturen von Arbeiten, Projekte oder Elterngespräche werden mit fixen Geldbeträgen abgegolten.
  •  Kernstück der Reform ist eine flachere Gehaltskurve der Lehrer. Das Einstiegsgehalt soll bei 2.420 Euro liegen und damit um 200 (AHS, BHS) bis 500 Euro (Pflichtschule) steigen. Den ersten Gehaltssprung gibt es erst nach 13 Jahren, der Endbezug liegt bei 4.330 Euro. Berechnungen ergeben nach ÖSTERREICH-Recherchen, dass der gesamte Lebensverdienst zum Teil deutlich sinkt – auch aufgrund der Mehrarbeit.
  • Geplant ist außerdem ein System von Zulagen: Volksschul-Lehrer bekommen ein Basis-Gehalt, Für Fachunterricht in Unter- und Oberstufe gibt es Zulagen. AHS-Unterstufenlehrer werden gleich viel verdienen wie AHS-Lehrer.

Gewerkschafter: „Von Reform weit entfernt“
Scharfe Kritik kommt von Chef-Gewerkschafter Paul Kimberger: „Wir sind weit weg von einer großen Reform oder einem guten Angebot“, sagt er zu ÖSTERREICH. Ihm gehen im Entwurf die angekündigten Unterstützungen für Lehrer wie Psychologen oder Sozialarbeiter ab. „Davon steht kein Wort in dem Papier“, sagt Kimberger, „Ich hoffe, dass die Regierung mehr zu bieten hat.“

59 Prozent Mehr-Arbeit der Lehrer

18 bis 22 Stunden Unterricht in der Woche, neun Wochen Sommerferien – die Arbeitszeit der Lehrer ist derzeit Gegenstand von Verhandlungen. Die Mehrheit der Österreicher findet, dass Lehrer zu wenig Zeit in der Schule verbringen: 59 Prozent wollen, dass Lehrer künftig länger in der Schule arbeiten, dafür aber auch mehr Geld bekommen. Das ergibt eine Umfrage, die das Gallup-Institut für ÖSTERREICH durchgeführt hat. Immerhin 32 Prozent sprechen sich jedoch gegen längere Arbeitszeiten der Lehrer aus.

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