Jetzt kennt die Welt ihr Gesicht. Die Soko hat mittlerweile das ganze Skandal-Video erhalten und eine internationale Fahndung nach der falschen "Alyona Makarov" herausgegeben.
Bis gestern kannte man nur eine mündliche Beschreibung der „falschen Oligarchin“ Alyona Makarov, die für das Ibiza-Video als Lockvogel galt: „Sie hat einen auffallend großen Busen, eine schlanke Figur und hochgestellte Backenknochen sowie eine spitze Nase gehabt“, beschreibt sie ein Zeuge. Weiters soll die Frau unter 30 Jahre alt sein und laut einem Komplizen aus Ungarn stammen. „Sie hat ungarische Wurzeln“, soll ein Verdächtiger über die engagierte „Schauspielerin“ gesagt haben. „Sie lebt aber irgendwo in Riga, Lettland.“
Noch fehlt jede Spur von der Blondine. „Wer weiß, ob diese junge Dame noch lebt“, meinte Ibiza-Aufdecker Gert Schmidt von der Plattform EU-Infothek.com. Immerhin wäre sie eine wichtige Kronzeugin.
Ermittlergruppe der Soko Tape (Soko Ibiza) hat endlich das gesamte Video-Material vom Ibiza-Politkrimi. Und mit der Auswertung des mehrere Stunden umfassenden Rohmaterials könnte auch die Flucht von zwei Verdächtigen bald zu Ende sein: Die Experten des Bundeskriminalamts präsentierten am Mittwoch nämlich nicht nur den Lockvogel.
Ebenfalls gut auf der Gesamt-Ausgabe des Ibiza-Videos zu sehen ist auch einer der beiden Drahtzieher des Video-Komplotts, Detektiv H.: Diese Aufnahmen werden der Exekutive bei der internationalen Fahndung nach ihm helfen - es gibt (wir berichteten) einen Haftbefehl, die Staatsanwaltschaft wirft dem Detektiv Suchtgifthandel, Erpressung, den Missbrauch von Tonaufnahmen, etc. vor.
Die Sicherstellung des gesamten – insgesamt 12 Stunden und 32 Minuten langen – Video-Materials ist aber auch eine Politbombe: Die Gesamt-Version des Videos ist für den Ibiza-Untersuchungsausschuss extrem wichtig - die Abgeordnten könnten nun einsehen, was Heinz-Christian Strache auch vor und nach den bisher gezeigten Schnitten gesagt hat. Immerhin dürften viele Szenen, die den Ex-Vizekanzler durchaus entlasten hätten können, bisher bewusst nicht gezeigt worden sein. Oder es könnten sich auch noch weitere Verdachtsmomente auf dem jetzt vorliegenden Material finden.
Einer Präsentation des gesamten Ibiza-Videos im Ibiza-U-Ausschuss könnten natürlich auch kritische Fragen für die bisherigen Veröffentlicher des Filmmaterials folgen - und die Öffentlichkeit könnte auch sehen, ob manipulativ oder seriös die Videoschnitte gewählt worden sind.