Aufreger

Dinghofer-Symposium: Heute Demo vor dem Parlament

Jüdische Hochschüler protestieren heute ab 18 Uhr am Ring vor dem Parlament gegen Veranstaltung von FPÖ-Nationalratspräsident Rosenkranz. 

Trotz viel Kritik im Vorfeld findet am Dienstagabend das sogenannte Dinghofer-Symposium im Parlament statt. Begleitet wird die von Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) organisierte Veranstaltung von einer Protestveranstaltung der Jüdischen Österreichischen Hochschüler:innen (JöH) vor dem Hohen Haus.

Keine Absage

An dem Gegen-“Symposium“ nehmen Vertreter der jüdischen Gemeinde sowie Schriftsteller teil. Für Rosenkranz kam eine Absage der Veranstaltung bis zuletzt nicht in Frage. ÖVP und FPÖ, aber auch FPÖ und SPÖ gerieten sich in die Haare.

Am Dienstag matchten sich die Parteien erneut. Rosenkranz vergesse, "dass er als Nationalratspräsident der zweite Mann im Staat ist - und hier nicht als FPÖ-Vertreter agiert", wird ÖVP-Verfassungssprecher Wolfgang Gerstl in einer Aussendung zitiert. Die Erinnerungskultur-Sprecherin der SPÖ, Sabine Schatz, drängte auf eine Absage des Events. Dinghofer sei schließlich bekennender Antisemit gewesen, kritisierten beide.

Der deutschnationale Politiker und Jurist Franz Dinghofer (1873 - 1956) war im Ständestaat Gerichtspräsident. Später war er laut Auskunft des Bundesarchivs in Berlin NSDAP-Mitglied (Aufnahme 1940). Die Demo richtet sich gegen die „Ehrung dieses Antisemiten“. 

Die FPÖ spricht hingegen von einer "Rufmordkampagne". "Die von linken Historikern, Meinungsmachern und den anderen Parteien betriebene Rufmordkampagne gegen den Republikgründer Dr. Franz Dinghofer ist ein beispielloser Skandal und noch dazu vor allem auch eines: heuchlerisch“, schießt FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker gegen die Demo-Organisatoren.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten