Die Chefetage der Nationalbank tauscht ihre Luxus-Limousinen gegen Audi A6 aus.
Je 130.000 Euro hatten sich die beiden Nationalbank-Vizes Peter Zöllner und Wolfgang Duchatczek ihre Dienstwagen kosten lassen – während ihr Chef Ewald Nowotny die Österreicher einschwor, den Gürtel enger zu schnallen.
„Ausdruck neuer Bescheidenheit“
Damit ist es jetzt
vorbei: Die Chefetage begnügt sich künftig mit Audi A6. „Die Bestellung ist
ein Ausdruck der neuen Bescheidenheit als Reaktion auf die vorhergehende
Aufregung“, so ÖNB-Sprecher Oliver Huber. Er spricht von einem „deutlichen
Downgrading“ auf dem Dienstwagen-Sektor. Denn: „Audi A6 fährt etwa ein
Stadtrat.“ ÖSTERREICH hatte zuvor wiederholt über die sündteuren
Funktionärskarossen (BMW 740-Stretch und Mercedes S450) berichtet.
Kauf oder Kilometergeld
Bestellt werden die A6 über die
Bundesbeschaffungsgesellschaft (BBG), die auch den neuen BMW-Vertrag für die
Regierungsflotte ausgehandelt hat. Über konkrete Eckdaten der Bestellung
könne man noch keine Auskunft geben, heißt es dort. „Denn die Nationalbank
hat den Auftrag zwar bestätigt, aber erst auf telefonische Nachfrage“, so
BBG-Sprecher Florian Unterberger. Grundsätzlich stünde neben der Kaufoption
auch eine Fuhrpark-Lösung zur Verfügung, wo ein entsprechendes Kilometergeld
zu bezahlen sei. Bei einem Kauf würde der Preis aber „deutlich unter 50.000
Euro“ ausmachen, so Unterberger. Beim Händler kostet ein A6 in der
Basis-Ausführung 40.000 Euro.
Grundsätzlich hätten die Nationalbanker auch auf die BMW 730d der Minister-Flotte zugreifen können. Aber man wollte eben ein „deutliches Zeichen der Bescheidenheit“ setzen. Der 530d – die neue Stadtrat-Karosse – war dann doch zu bescheiden. ÖNB-Sprecher Huber: „Grundsätzlich kommt dem Notenbank-Chef ja der Dienstwagen-Rang eines Bundeskanzlers zu.“ Offen bleibt, wie teuer der Ausstieg aus den alten Leasingverträgen kommt.