Heinz Schaden ist seit 1999 Salzburger Bürgermeister. Der Dauerstress rächt sich nun.
Knalleffekt auf den Tag genau zwei Monate vor der Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg: Bürgermeister und SPÖ-Spitzenkandidat Heinz Schaden gab bekannt, für ein ärztliches Check-up bis Ende nächster Woche eine Auszeit zu nehmen. Grund: „Ich habe seit Längerem Schwindelgefühle“, so Schaden zu ÖSTERREICH.
Stress-Symtome
Der Stadtchef leidet damit unter einer typischen Manager- und Politikererkrankung, wie Neurologe und Burn-out-Experte Wolfgang Lalouschek weiß: „Politiker in führenden Positionen stehen unter Dauerbelastung. Die Erfahrung zeigt, dass solche Symptome sehr häufig im Zusammenhang mit Stress auftauchen.“
Kein Krebs
Schaden war Ende der Neunziger bereits an Prostatakrebs erkrankt. Vor etwas mehr als zwei Jahren wurde ein relativ harmloser weißer Hautkrebs diagnostiziert. Beide Male wurde er geheilt. Daher habe sein jetziger Zustand mit früheren Diagnosen nichts zu tun, stellt der Stadtchef klar. Er will ab dem 27. Jänner wieder voll in den Wahlkampf einsteigen und sein Amt verteidigen. Im Interview mit ÖSTERREICH sagt Schaden: „Ich habe nicht vor, w. o. zu geben. Ich komme auf jeden Fall in die Politik zurück!“
»Als Politiker ist es blöd, wenn man wackelt …«
ÖSTERREICH: Müssen sich die Salzburger Sorgen um Sie machen?
Heinz Schaden: Nein! Ich habe seit Längerem Schwindelgefühle. Deswegen lasse ich mich jetzt gründlich durchchecken. Dazu brauche ich ein paar Tage. Es gibt bereits eine Diagnose, die nichts Schlimmes bedeutet, und die wollen die Ärzte jetzt bestätigen.
ÖSTERREICH: Welche Diagnose ist das?
Heinz Schaden: Die Schwindelgefühle gehen vom Mittelohr aus. Es ist ja kein Geheimnis: Ich werde heuer 60 Jahre alt. Viele Leute in meinem Alter leiden an Gleichgewichtsstörungen. Aber wenn man als Politiker in der Öffentlichkeit steht, ist es besonders blöd, wenn man wackelt.
ÖSTERREICH: Das ist aber auch ein Stresssymptom …
Heinz Schaden: Natürlich ist das auch stressbedingt. Die einen bekommen einen Tinnitus. Bei mir hat es sich eben so ausgewirkt.
ÖSTERREICH: Die Stadt Salzburg wählt am 9. März. Wie sehr wirft Sie das im Wahlkampf zurück.
Heinz Schaden: Das hat überhaupt keine Auswirkungen. Wir haben in Salzburg ausgemacht, dass der Intensivwahlkampf erst am 27. Jänner beginnt. Meine Partei hat volles Verständnis für mich und sagt: Nimm’ dir die Zeit, die du brauchst.
ÖSTERREICH: Sie kommen auf jeden Fall zurück?
Heinz Schaden: Auf jeden Fall! Ich habe nicht vor, jetzt w. o. zu geben.