Deutsch bezichtigt Niedermühlbichler der offenen Drohung.
Christian Deutsch hat sich am Montag erbost über die jüngsten Ausführungen des roten Bundesgeschäftsführers Georg Niedermühlbichler gezeigt. Der Ex-Landesparteisekretär der Wiener SPÖ und nunmehrige Kritiker von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) ortet eine "skandalöse Wortwahl" und eine "offene Drohung vom Balkon". Das sei einer demokratischen Partei nicht würdig, beklagte er gegenüber der APA.
Niedermühlbichler hatte im APA-Gespräch zuvor gewarnt, sich mit dem Chef der Wiener Roten anzulegen: "Man darf Michael Häupl nicht unterschätzen. Wenn man bei ihm den Kampfgeist lockt, läuft er zu Höchstform auf."
"Fürchten tut sich aber niemand", zeigte sich Deutsch überzeugt. Vielmehr werde durch solche Worte der Eindruck verstärkt, dass es nicht nur eine personelle Erneuerung brauche, sondern auch eine des Stils und der Form, befand der SP-Rathausmandatar.
„Niedermühlbichler ist ein echter Brunnenvergifter“
Mit Empörung reagiert die Bezirksvorsitzende der SPÖ-Döbling, die Wiener Gemeinderätin Barbara Novak, im für die Dienstag-Ausgabe der Tageszeitung ÖSTERREICH auf die Aussagen von SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler, der den Häupl-Kritikern geraten hatte, sich nicht mit dem Bürgermeister anzulegen.
Novak: „Dieser Sager ist eine Frechheit. Niedermühbichler ist ein echter Brunnenvergifter“, so die deklarierte Anhängerin einer personellen Erneuerung in der Wiener SPÖ. Novak erklärt, dass der SPÖ-Parteimanager „sowohl Häupl als auch dem Kanzler einen ganz schlechten Dienst erwiesen hat. Wir waren auf einem sehr guten, konstruktiven Weg, gemeinsam alle personellen und inhaltlichen Fragen in der Wiener SPÖ zu lösen. Und jetzt so etwas. Wir alle haben uns trotz aller Provokationen wie etwa Streichungen für Michael Ludwig bei der Bildungskonferenz zurückgehalten. Und jetzt geht Niedermühlbichler mit brutalen Drohgebärden auf den Balkon, statt im Wohnzimmer zu streiten.“