Knalleffekt in der SPÖ: Schieder geht als Klubchef, Drozda wird SPÖ-Geschäftsführer.
Der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder zieht sich von dieser Funktion zurück. Das erklärte er im Rahmen einer Klubsitzung Dienstagnachmittag, bestätigten mehrere Sitzungsteilnehmer der APA. Die designierte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner wird den Klub nun alleine führen, wie sie nach dem Parteivorstand sagte.
Dem Vernehmen nach hat Schieder in der Sitzung kundgetan, einem Wechsel nicht im Weg stehen zu wollen. Er soll zukünftig in die zweite Reihe treten und stellvertretender Klubobmann werden.
Drozda wird Bundesgeschäftsführer
Thomas Drozda wird neuer Bundesgeschäftsführer der SPÖ. Der großbürgerliche ehemalige Kulturmanager, der von Christian Kern zurück in die Politik geholt wurde, soll als getreuer Gefolgsmann die neue Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner durch die Fallen des politischen Alltags begleiten.
Rendi-Wagner will einfachere Antworten
Pamela Rendi-Wagner hat beim ersten Auftritt als designierte SPÖ-Chefin ihre Vorstellungen skizziert. Demnach will sie von der Partei mehr "Mut zu einfachen und verständlichen Antworten".
Antworten musste die designierte SPÖ-Chefin Dienstabend keine geben. Denn bei ihrer Antrittspressekonferenz in der Parteizentrale waren keine Fragen zugelassen.
Damit wurde Rendi-Wagner auch nicht mit Unstimmigkeiten in der Partei bezüglich ihrer Personalauswahl konfrontiert. Sie begründete den Wechsel in der Bundesgeschäftsführung damit, dass sie ein Team aufbauen habe wollen, das sie gut kenne und dem sie vertraue. Zumindest eine hat ihren Posten behalten: Andrea Brunner, die schon unter Max Lercher stellvertretende Bundesgeschäftsführerin war, behält diesen Posten auch unter Thomas Drodza.
SPÖ-Position: Progressive, weltoffene Partei
Inhaltlich will Rendi-Wagner die SPÖ als moderne, progressive, weltoffene Partei positionieren, die sich nicht über den politischen Gegner definiere. Wichtig seien ihr Werte wie Gleichstellung von Mann und Frau, Rechtsstaat und Demokratie.
Dass die SPÖ sie mit der Rolle der Vorsitzenden betraut, freut Rendi-Wagner, die die SPÖ ab sofort geschäftsführend führt, nach eigenem Bekunden sehr. Die Sozialdemokratie stehe für sie für soziale Gerechtigkeit, Wärme und einen Leistungsbegriff.
Prophylaktisch versuchte Rendi-Wagner Zweifel zu zerstreuen, dass sie für die Politik nach erst eineinhalb Jahren in diesem Geschäft zu wenig Routine habe. Sie sei Ministerin gewesen, habe einen Wahlkampf bestritten und schließlich Oppositionspolitik gemacht: "Ich habe in dieser Zeit sehr viel gesehen."
Kucharowits folgt Kern im Parlament
Nicht einmal, wann Christian Kern sein Mandat abgibt, ist entschieden. Sobald es so weit ist, könnte die frühere Vorsitzende der Jungen Generation, Katharina Kucharowits, wieder in den Nationalrat kommen.
+++oe24 berichtet über die SPÖ-Sitzungen im Live-Ticker +++