Verdächtigt

Erbschaft: Anklage gegen Fortell

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Albert Fortell muss sich einem Strafverfahren vor dem Schöffengericht stellen.

Keine Fanpost, sondern die acht Seiten umfassende Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Wien wird dem "Schlosshotel Orth“-Mimen morgen, Montag, ins Haus flattern.

Der brisante Inhalt: Albert Fortell soll "das Verbrechen der Schädigung fremder Gläubiger nach
§ 157 StGB begangen haben“. Eine Tat, die laut Gesetzbuch eine Strafe zwischen ein und zehn Jahren Haft nach sich ziehen kann.

Beweise
Nach zwei Jahren Ermittlungen glaubt Staatsanwältin Nina Weinberger beweisen zu können, dass der 58-Jährige nach dem Tod seiner Mutter Gertrude im August 2007 kriminell getrickst hat. So soll er laut Anklage einen Bestandteil des Vermögens im Verlassenschaftsverfahren verheimlicht haben, um Schulden der Verstorbenen nicht zurückzahlen zu müssen. Denn Gertrude Fortelni hatte zum Zeitpunkt ihres Ablebens beim Finanzamt 58.206,58 Euro und bei der Erste Bank 695,53 Euro Ausstände, die der Erbe begleichen hätte müssen. Auszug der Anklage: "Er (Fortell, Anm. der Red.) war während des gesamten Verlassenschaftsverfahrens davon in Kenntnis, dass seine Mutter hohe Schulden beim Finanzamt hatte. Trotz oder gerade wegen dieses Umstandes unterließ es der Angeklagte, die …Vermögenswerte seiner Mutter, die einen 50.000 Euro übersteigenden Wert aufweisen, anzugeben.

Sparbücher
Folgende Werte soll Fortell, für den die Unschuldsvermutung gilt, laut Anklage verschwiegen haben: 240.000 Euro auf diversen Sparbüchern sowie Wohnungseinrichtung, darunter Bilder, Silberbesteck und Teppiche im Wert von mindestens 98.108 Euro und Schmuck in noch festzustellendem Wert sowie einen Mercedes im Wert von 600 Euro (!) listet Anklägerin Weinberger penibel auf.

In seinen Einvernahmen durch die Justiz gab sich Albert Fortell zum Teil reumütig – er habe Schmuck sowie Pkw "vergessen“ – zum Teil erschüttert: Sparbücher hätte es nie gegeben und von den Schulden seiner Mutter hätte er auch nie gewusst.

Aussage
Dem widerspricht jedoch die Aussage von Dr. Christoph Beer, der für Fortell die Verlassenschaft durchgeführt hat. Beer gab zu Protokoll, dass ihn der Beschuldigte fünf Tage nach dem Tod der Mutter angerufen, und ihm mitgeteilt habe, Gertrude Fortellni habe "eventuell größere Schulden beim Finanzamt“.

Beer wird genauso wie Fortell-Bruder Marius – er bezichtigt Albert schon seit längerem, Teile des Erbes bei Seite geschafft zu haben – beim Prozess gegen den Schauspieler als Zeuge geladen. Ein Termin für den großen Gerichts-Auftritt von Barbar Wussows Ehemann steht noch nicht fest.

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