Die "Gefährder"

Erhöhte Terrorwarnstufe für Österreich

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95 ISIS-Rückkehrer und 1.000 Radikale im Visier. Wie die Republik sich schützt.

Als das Terrorattentat Stockholm am Freitag erschütterte, befand sich VP-Innenminister Wolfgang Sobotka gerade bei der Anti-Terror-Konferenz in Sarajewo. Die Runde in der bosnischen Hauptstadt begriff sofort: „Es kann jeden treffen.“ Das Terrorattentat in Schweden ist freilich auch ein Alarmsignal für Österreich. Denn nun wurde auch ein neutrales EU-Land von einem Terroristen angegriffen.

In Österreich bestünde eine „allgemein erhöhte Terrorwarnstufe“, sagt Innenminister Sobotka im ÖS-TERREICH-­Interview. „Konkrete Terrorwarnungen von in- oder ausländischen ­Diensten gibt es nicht.“

Aber: Sobotka lässt eine tägliche Lagebesprechung absolvieren. „Denn wir müssen auf alles vorbereitet sein. Es wird der nächste Terroranschlag passieren.“

»Einzeltäter mit neuen Waffen und Methoden«

Gefährder. Die Gefahr geht dabei von drei Gruppen aus:

Einerseits von den „Rückkehrern“. Rund 300 Personen aus Österreich – der bekannteste ist Mohamed M. – hatten sich bereits dem bewaffneten Jihad in Syrien und Irak angeschlossen – an der Seite der ISIS-Barbaren. Rund 95 dieser Jihadisten sind zurückgekehrt. Die meisten sind in Haft, der Rest wird überwacht.

Eine zweite „Gefährder“-Gruppe sind Menschen, die in Österreich radikalisiert werden – etwa in Vereinen, Gebetshäusern oder durch das Internet. Rund 1.000 Menschen sollen in Österreich ISIS-Sympathisanten sein.

Die dritte Gruppe – sie ist jene, die für die Behörden am schwersten greifbar ist – sind sich rasant selbst radikalisierende Einzeltäter, die jederzeit und gegen jeden zuschlagen könnten.

Anti-Terror-Experten gehen davon aus, dass nach Autos als Mordwaffen auch neue Methoden drohen … I. Daniel

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