Immer wieder wird in Österreich über Einschränkungen oder Social-Media-Verbote für Kinder diskutiert. Expertin Elke Höfler nahm in der ZIB2 Stellung dazu.
Seit 1. Mai hat die Regierung die Smartphones aus Schulklassen teilweise verbannt, erlaubt diese aber teils zur Nutzung für digitale Bildung. Dennoch gibt es immer wieder Diskussionen um die Handynutzung von Kindern und Jugendlichen - besonders im Visier: Social Media!
In Österreich sollen künftig auch Altersgrenzen für soziale Medienplattformen kommen. Knapp 70 Prozent der Jugendlichen geben zu, dass sie sich nicht von TikTok und Co. loseisen können.
Elke Höfler von der Uni Graz erklärt bei Armin Wolf: "Eine Altersgrenze ab 14 sollte unbedingt eingehalten werden, eine Ausdehnung auf 16 wäre empfehlenswert. Wir können es aber nicht kontrollieren. Jugendliche brauchen einen gewissen Schutzraum. Man kann es mit einer Führerscheinprüfung vergleichen."
Führerschein für Social Media
"Wir lassen Kinder und Jugendliche aber ohne Training in diese Welt hinein. Es braucht einen Führerschein für diese zweite Welt", so die Bildungsspezialistin.
"Auch Eltern sollen in die Pflicht genommen werden und als Vorbilder agieren. Gerade jetzt mit KI-Inhalten und Fake-News", meint die Expertin.
Keine Kontrollinstanz
Höfler sagt weiter: "Auch viele Erwachsene kommen mit dieser Filterblase nicht immer zurecht. Bei Jugendlichen wird zusätzlich die Identitätsbildung beeinflusst. Es gibt keine Kontrollinstanz."
"Inhalte werden unreflektiert in das Gedächtnis übernommen und setzen sich unbewusst. Mit einer aktiven Nutzung nach einem Führerschein-Modell wäre das zumindest teilweise gesteuert", so die Professorin der Uni Graz.
Das große Problem: "Niemand kann die Jugendlichen aktuell daran hindern, Social Media zu nutzen."