Georg Dornauer spricht von einem neuen Skandal, die ÖVP fordert seinen Rücktritt.
Ein Tweet des Tiroler SPÖ-Chefs Georg Dornauer hat Donnerstagabend für Aufregung in Tirol gesorgt. Dornauer postete auf Twitter ein ihm zugespieltes E-Mail, in der von außerordentlichen Spenden von Tiroler Unternehmen an die EU-Abg. Barbara Thaler für ihren Wahlkampf mit verlangter Gegenleistung durch die ÖVP bzw. das Land Tirol die Rede ist. Die ÖVP dementiert, es handle sich um ein Fake-Mail.
Der nächste Spenden-Skandal aus dem Hause @volkspartei?? Dieses Mail wurde mir heute zugespielt. Bitte um rasche Aufklärung, bevor ich alles zum #schredder bringe ???? @sebastiankurz @VPTirol @thalerbarbara @mm_tirolervp #SchredderGate pic.twitter.com/fXVX2z6k0s
— Georg Dornauer (@GDornauer) 25. Juli 2019
Als Absender ist ein Mitarbeiter von Thalers Agentur ausgewiesen. Das angebliche Mail ging an ÖVP-Landesgeschäftsführer Martin Maulaun, der in dem Schreiben persönlich adressiert wird, sowie an das Büro von Landeshauptmann und ÖVP-Chef Günther Platter.
Dornauer sieht Spendenskandal
In Summe seien "bisher 47.345 Euro (in Bar zu meinen Händen) auf diese spezielle Weise zusammengekommen", ist darin etwa zu lesen. Dann werden bekannte Tiroler Unternehmen angeführt, die sich dafür etwa eine "entsprechende Berücksichtigung von Anliegen" oder "schnellere Verhandlungen für einen Zubau" erwarten. Thaler hoffe, schreibt der Absender, dass die Anliegen der Spender "einer schnellst möglichen Erledigung zugeführt" werden.
"Der nächste Spendenskandal aus dem Hause Volkspartei??" fragte Dornauer in seinem Tweet. Und bat um rasche Aufklärung "bevor ich alles zum Schredder bringe".
ÖVP dementiert
"Fassungslos" reagierte indes Malaun im Gespräch mit der APA. "Das ist eine Riesensauerei. Ich fordere den Rücktritt von Georg Dornauer", erklärte Malaun. So etwas einfach ohne Gegencheck und Recherche zu veröffentlichen, sei eines Tiroler SPÖ-Vorsitzenden nicht würdig. Es handle sich eindeutig um ein Fake-Email, so Malaun. Man werde den Wahrheitsbeweis antreten, er werde auch eidesstattliche Erklärungen der genannten Unternehmen einholen.
Das Email sei nie bei ihm angekommen. Auch im Büro von Landeshauptmann Platter sei es nie eingegangen. Er habe mit dem angeblichen Absender gesprochen - dieser habe ihm erklärt, dass das Mail von der Form her täuschend echt aussehe. Er habe so etwas aber niemals aufgesetzt und versendet, zitierte Malaun den Mann.
Dornauer solle sofort sein Quelle nennen, forderte der ÖVP-Geschäftsführer. Die Tiroler ÖVP werde Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Auch gegen Dornauer prüfe man rechtliche Schritte, kündigte Malaun an. Der SPÖ-Chef war für die APA vorerst nicht erreichbar.