Aufregung

"Falter" berichtet über Pröll-Stiftung

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"Falter" sieht "Erklärungsnot" - Prüfer kann Aufregung "nicht nachvollziehen"

 Eine von Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) mit Spendengeldern zu seinem 60. Geburtstag dotierte Privatstiftung ist neuerlich ins mediale Blickfeld gerückt. Der "Falter" sieht den Landeschef in seiner am Mittwoch erscheinenden Ausgabe "in Erklärungsnot". Die Wiener Wochenzeitung hatte sich mit der Stiftung bereits im Sommer 2009 auseinandergesetzt.

"Ziel dieser Stiftung ist eine Akademie für den ländlichen Raum", erläuterte Pröll-Sprecher Peter Kirchweger am Dienstag in einer Aussendung. "Die dafür vorgesehenen beschlossenen öffentlichen Gelder liegen in voller Höhe unangetastet auf Konten des Landes und der Stiftung." Letztere werde noch dazu "jährlich von einem gerichtlich bestellten unabhängigen Stiftungsprüfer geprüft". Es handle sich um eine "vor neun Jahren mit Privatspenden korrekt gegründete gemeinnützige - allgemein bekannte - Stiftung, die per Beschluss der NÖ Landesregierung jährlich gefördert wird", so Kirchweger weiter.

Die Wiener Wochenzeitung ließ am Dienstag von "streng vertrauliche Akten aus dem Büro von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll" wissen, die veröffentlicht würden. Die Unterlagen seien von einem Whistleblower zugespielt worden. "Die Dokumente geben Einblicke in ein intransparentes feudalistisches System eines der mächtigsten österreichischen Politiker."

 Laut "Falter" hat die "Dr. Erwin Pröll Privatstiftung" 1,35 Millionen Euro Subvention erhalten, 300.000 seien bereits ausbezahlt worden. Das bestätigte auch Kirchweger auf APA-Anfrage. Die Gelder seien auf den bekannten Konten vorhanden. Laut "Falter" hatten der nunmehrige Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) und seine Nachfolgerin als Landeshauptmann-Stellvertreter, Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), in den vergangenen neun Jahren für die Stiftung jährlich 150.000 Euro Subvention - insgesamt somit 1,35 Millionen Euro - beantragt.

Prüfer kann Aufregung "nicht nachvollziehen"

Von einer "Aufregung, die ich nicht nachvollziehen kann", sprach am Dienstag der Wirtschaftsprüfer Walther Schnopfhagen. Er ist "seit Jahren", wie er betonte, der Stiftungsprüfer der Privatstiftung Erwin Prölls.

Man habe mit 150.000 Euro begonnen, erläuterte Schnopfhagen auf APA-Anfrage. Gefolgt sei eine Zustiftung mit 300.000 Euro aus öffentlichen Geldern, die "zur Gänze vorhanden" seien. Zum Großteil verwendet worden seien hingegen die ursprünglichen 150.000 Euro. Bedürftige, Kinder wie Erwachsene, und Einrichtungen seien "ausschließlich" aus diesen Geldern gefördert worden.




 

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