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Neue Beginn-Zeiten

Faßmann: Schulen sollen am Morgen früher aufsperren

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Notenschluss wird nach hinten verschoben.

Wien. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) wird die Schulen auffordern, ihre Beginnzeiten nach vorne zu verlegen. Das meint nicht den Unterricht, sondern die Öffnung der Gebäude, erklärte er im Fellner! LIVE Interview auf oe24.TV (siehe Video oben) und in der Ö1-Reihe "Im Journal zu Gast" Samstagmittag. Wenn etwa bereits um 7.30 Uhr und nicht um 7.45 Uhr geöffnet werde, kämen weniger Kinder gleichzeitig an.

Da nicht mehr allzu viel Zeit von der Wiedereröffnung der Schulen bis zu den Sommerferien bleibt, will Faßmann diese möglichst gut nützen. So wird auch an den Fenstertagen nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam unterrichtet. Zudem wird der Notenschluss nach hinten verschoben, also möglichst knapp vor den Ferien sein. Derzeit ist er meist am Beginn der vorletzten Schulwoche. Schon bisher habe in der Woche nach Notenschluss keiner so recht gewusst, was man mit dieser Zeit tun solle, so Faßmann.

In vielen Schulen kein Warmwasser

Dass es in vielen Schulen kein Warmwasser gibt, stellt für den Minister keine Unmöglichkeit dar, die Hygiene-Vorschriften einzuhalten. Als Alternative würden Desinfektionsmittel angeboten: "Das eine oder andere sollte da sein." Auch vermehrtes Lüften werde empfohlen. Eigene Direktiven dazu brauche es nicht. Das würden Direktoren und Lehrer auch alleine zusammenbringen.

Dort wo für berufsbildende Schulen Praktika möglich sind, soll es sie auch geben, sagte der Bildungsminister. Jedoch werde das etwa in Tourismusschulen nicht funktionieren. Für Faßmann ist dies für den weiteren Schulfortschritt aber keine unabdingbare Notwendigkeit angesichts der Coronakrise. Entweder sie könnten später nachgeholt werden oder sie würden entfallen.

Opposition stellt diverse Forderungen

Die Oppositionsparteien haben im Zusammenhang mit der schulischen Bewältigung der Coronakrise am Samstag diverse Forderungen wiederholt. SP-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid will etwa einen Ausbau des Förderunterrichts sowie einen entsprechenden Plan für Sommerschulen.

Für NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre ist es nun genauso wichtig, dass es einen Plan für Kindergärten, Lehre und die Erwachsenenbildung gibt: "Was spricht dagegen, dass sich der Bildungsminister mit den Ländern an einen Tisch setzt, einen gemeinsamen Plan erarbeitet und bei der Umsetzung mithilft?"
 
FPÖ-Unterrichtssprecher Hermann Brückl wiederum kritisiert, dass von der Regierung versucht werde, zum großen Teil die Betreuungspflicht wieder auf die Eltern abzuschieben: "Wenn nun aber für viele Eltern die Möglichkeit zum Sonderurlaub oder Home-Office endet, wird das ein sehr schwieriges Unterfangen."
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