Auftritt des Kanzlers beim Hypo-Ausschuss wurde mit Hochspannung erwartet.
Aufmarsch der roten Polit-Prominenz im Hypo-Untersuchungsausschuss: Nach SPÖ-Klubchef Andreas Schieder am Mittwoch wurden gestern Kanzleramtsminister Josef Ostermayer und Regierungschef Werner Faymann von den Parlamentariern zur Verstaatlichung der Skandalbank gegrillt.
Knackpunkt für die Opposition: Warum stand Faymann im Dezember 2009 plötzlich doch hinter der Verstaatlichung und hat es dazu tatsächlich keinerlei Alternativen gegeben?
Konkurs hätte andere mit sich gerissen
Für den anfangs verstaatlichungsskeptischen Faymann stand fest: Nein, auch weil ein Konkurs einen „Dominoeffekt“ nach sich gezogen und Auswirkungen auf die „Reputation Österreichs“ inklusive negativer sozialer Folgen und Gefährdung von Arbeitsplätzen gehabt hätte. „Zu Recht haben die Verantwortlichen damals auf die Tragweite hingewiesen“, erklärte der Kanzler.
Opposition: Heftige Kritik an Faymanns Experten
Im Visier der Opposition: Ewald Nowotny, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank und in der Hypo-Krise Faymanns engster Berater. Werner Kogler (Grüne) fand, dass Nowotny „immer um 180 Grad daneben gegutachtet“ hätte.
Faymann wollte davon nichts wissen, lobte die „besonders hohe Expertise“ der Nationalbank und hielt fest, dass ein Kanzler auf Expertenwissen angewiesen sei. Schließlich sei der Bundeskanzler ja nicht der „Experte für alle Fragen in der Republik“. (mud)