Hofburg-Wahl

FPÖ-Hofer startet in Wahlkampf

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Die Themen in Kapfenberg waren Flüchtlinge, Asyl und Ausländer.

FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer hat am Samstag seinen offiziellen Wahlkampfauftakt in der obersteirischen Arbeiter-Hochburg Kapfenberg hingelegt. Inhaltlich blieb man sich treu und wetterte gegen das "Asyl-Chaos", weshalb die Reden von Hofer, Heinz-Christian Strache und Mario Kunasek nahezu ident mit jenen waren, die erst vor einem knappen Monat in Graz zu hören waren.

Mehrere Hundert Menschen waren bei kühlem Wind auf den Kolloman-Wallisch-Platz nach Kapfenberg gekommen, um Hofer, aber vor allem auch ihrem "HC" zu lauschen. Traditionell machte schon eine Stunde vor den Reden die John Otti Band Stimmung - mit "Fürstenfeld" von STS und ähnlichen Volksfestschlagern. Der steirische Landesparteichef Kunasek begrüßte zur Einleitung die freiheitlichen Gäste aus anderen Bundesländern: Wiens Vizebürgermeister Johann Gudenus, Salzburgs Landesparteichef Andreas Schöppl, Kärntens Landesparteiobmann Christian Ragger und Adalbert Cramer, zweiter Landtagspräsident aus Oberösterreich.

Kunasek: "Blaue Wunder"
Kunasek sprach von den "blauen Wundern", die die Steirer schon geschafft hätten: So sei etwa Kapfenberg als Arbeiter-Hochburg bei der Gemeinderatswahl 2015 "fast blau umgefärbt worden". Tatsächlich haben die Freiheitlichen gut zehn Prozentpunkte dazugewonnen und mit 25 Prozent der Stimmen die ÖVP klar hinter sich gelassen. Die SPÖ hält aber mit mehr als 48 Prozent der Stimmen nach wie vor Platz eins in der Industriestadt an der Mürz.

Hofer: "Invasion von Muslimen" stoppen

Nach Kunasek brachte Hofer seine Botschaften ans Volk: Er forderte etwa, die "Invasion von Muslimen" zu stoppen und die Pensionen nicht zu kürzen. Noch nie habe es in Österreich so viele Arbeitslose, so hohe Steuern und so viele Ausländer gegeben. Mehr Budget, zum Beispiel für das Pflegegeld, wolle er durch ein besser organisiertes Gesundheitssystem lukrieren, bei benachbarten Spitälern zweier Bundesländer könnte gespart werden, wenn diese Sache des Bundes würden.

Strache: Obergrenze "Null"
Als Höhepunkt trat Strache auf die Bühne: Er lobte Hofer für sein positives Denken und seine Lebensfreude. Obwohl er Schmerzen habe, trete er als Kandidat an, weil "ihm liegt Österreich so am Herzen". Anschließend schoss sich der Bundesparteiobmann wieder auf das Thema Flüchtlinge, Asyl und Ausländer ein, zog Verknüpfungen zu den Attentaten von Paris und Brüssel und sprach nicht von einem "Heiligen Krieg", sondern einem "Teufelskrieg". Es dürfe nur eine Obergrenze für Flüchtlinge geben: "Null". Nur dank Mazedoniens sei in den vergangenen Wochen etwas Ruhe eingekehrt, doch diese sei trügerisch. Ungarn zeige vor, wie es geht: "Dank sei Orban", meinte Strache und fügte hinzu: "So würde ich es auch als künftiger Kanzler machen, aber zuvor kommt Bundespräsident Hofer."

Sowohl Hofer als auch Strache zogen - wie schon bei ihrer Kundgebung am Grazer Hauptplatz Anfang März - die politischen Mitbewerber für das Amt des Bundespräsidenten durch den Kakao. Vor allem auf Alexander Van der Bellen hatte sie ihre Spitzen abgesehen. Dieser wolle Österreich abschaffen. Es sei wichtig, "frischen Wind ins Land zu bringen", so Strache. Das sei nur mit Hofer möglich. Allein wenn die SPÖ und die ÖVP mit ihren Kandidaten nicht in die Stichwahl kommen, sei das einem politischen Erdbeben gleichzusetzen.

Zum Abschluss wurde die österreichische Bundeshymne gespielt, wobei erstmals an diesem Tag in Kapfenberg die Sonne durch die Wolken strahlte. Hofer und Strache schwenkten gemeinsam mit dem Publikum Fahnen. Danach gingen sie noch zu den Menschen, schüttelten Hände und machten Fotos mit ihren Fans.
 

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