Zulassungsdebakel

'Game Over': FPÖ fordert sofortigen Rücktritt Anschobers

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FPÖ-Chef Norbert Hofer spricht von einem Zulassungsdebakel und fordert Konsequenzen.

Das Nationale Impfgremium hat am Sonntagabend einstimmig den Weg zur Verimpfung der Corona-Vakzine von AstraZeneca in Österreich freigemacht. Allerdings mit einer Einschränkung. Für Über-65-Jährige gab es keine Empfehlung, weil es in dieser Altersgruppe noch kein ausreichendes Datenmaterial zur Wirksamkeit gibt. Allerdings kann der Impfstoff, wenn es bei der Verwendung der mRNA-Vakzine gibt, auch Älteren gegeben werden, denn sicher ist er laut den Experten.
 

Hofer fordert Anschober-Rücktritt

FPÖ-Chef Norbert Hofer kritisierte die Impfstrategie von Kurz ("Kein Game Changer, sondern ein Game Over" ) und forderte den sofortigen Rücktritt von Anschober. "Bereits im März 2020 war bei der Rekrutierung der Testpersonen öffentlich einsehbar, dass dieser Impfstoff fast ausschließlich an unter 60 Jährigen erprobt wurde. Damit war von Anfang an klar, dass es auch keine Impfempfehlung für ältere Personen geben wird können", so Hofer.
 
Es sei völlig unverständlich, dass Anschober angesichts dieser erwartbaren Entscheidung keinen alternativen Impfplan erarbeitet habe. Weiters verlangte Hofer die Entlassung des Corona-Sonderbeauftragten des Gesundheitsministeriums und Vize-EU-Vakzine-Koordinators Clemens Martin Auer. Dieser habe dieses Impfstoffdesaster nicht nur Österreich, sondern der gesamten Europäischen Union eingebrockt und müsse daher umgehend abgezogen werden. Auer sei eine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung.
 

Regierung entscheidet

Das Impfgremium empfahl die Anwendung des AstraZeneca-Impfstoffes in der Altersgruppe der 18- bis 64-Jährigen. "Für diese Altersgruppe liegen genügend gute Daten zur Sicherheit und Effektivität vor, um den Impfstoff als gut wirksam gegen symptomatische Infektion und schwere Erkrankungsfälle (Hospitalisierung, ICU, Tod) für 18- bis 64-Jährige zu empfehlen", wie es in einem Papier des Gremiums hieß.
 
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) begrüßten in einer Stellungnahme die Empfehlung des Gremiums: "Mit der Zulassung durch die EMA und der Entscheidung des Nationalen Impfgremiums haben wir nun klare Vorgaben für den Impfstoff von AstraZeneca in der Hand und können sehr rasch - möglichst ab dem 7. Februar - mit dem dritten zugelassenen Impfstoff in Österreich starten. Am Montag wird die Entscheidung des Nationalen Impfgremiums mit den Landeshauptleuten diskutiert und der österreichische Impfplan an die neuen Rahmenbedingungen abgestimmt. Dieser wird noch in der ersten Wochenhälfte beschlossen und veröffentlicht."
 
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