Rosenkranz will Frauen sprachlich unsichtbar machen, toben die Grünen. Sie wollen den vom FPÖ-Nationalratspräsidenten geplanten Leitfaden zum Verbot von Gendern "einstampfen".
Die Grünen haben jetzt auf den oe24-Bericht zum geplanten Genderverbot im Parlament reagiert.
„Dass Nationalratspräsident Walter Rosenkranz von der FPÖ offenbar einen Leitfaden vorbereitet, der das Gendern in offiziellen Druckwerken des Parlaments verbieten soll, werden die Grünen in der morgigen Präsidiale des Parlaments zum Thema machen“, sagt Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen, gegenüber oe24.
Disoski: "FPÖ wie Trump und Orban"
„Die FPÖ tut sich einmal mehr als Verbotspartei hervor und macht es dabei ihren großen Vorbildern wie Trump und Orbán gleich. Das passiert nicht zufällig, denn Attacken rechter und nationalistischer Parteien und Politiker:innen auf geschlechtergerechte Sprache haben System. Sie zielen letzten Endes darauf ab, Frauen und damit auch unsere Anliegen unsichtbar zu machen“, sagt Disoski.
Sie verweist darauf, dass das Sichtbarmachen von Frauen "seit jeher ein wichtiges Ziel jedweder Frauenpolitik war und nach wie vor ist".
"Lehnen Angriff auf geschlechtergerechte Sprache ab"
„Wir lehnen diesen Angriff auf geschlechtergerechte Sprache des Nationalratspräsidenten deshalb entschieden ab", poltert Disoski.
Den Hinweis auf ‚Lesbarkeit‘ als Argument gegen das Gendern bezeichnet sie als vorgeschoben. Zahlreiche Studien zeigen: Geschlechtergerechte Formulierungen lassen sich problemlos lesen – wenn man(n) es will, heißt es von den Grünen.
Die grüne Frauensprecherin fordert den Nationalratspräsidenten deshalb dazu auf, „diesen rückwärtsgewandten Leitfaden einzustampfen, bevor er überhaupt das Licht der Welt erblickt. Das Parlament darf kein Ort der sprachlichen Ausgrenzung sein. Es muss ein Ort sein, der alle Menschen gleichermaßen anspricht – respektvoll und inklusiv."