NR-Wahl 2013

Glawischnig: "Hätten uns mehr erhofft"

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Grüne landen auf Platz vier und konnten Stimmen dazugewinnen.

Mit einem Stimmanteil von 11,4 % (vorläufiges Endergebnis ohne Briefwahl und Wahlkarten) konnten die Grünen gegenüber der Nationalratswahl 2008 ein Plus an Stimmen einfahren. Geht man vom eigenen Wahlziel 15 Prozent aus, wären zwar die prognostizierten 12-13 Prozent nicht ganz das Erhoffte. Besser als 11,1 Prozent hatte man bis zum Sonntag aber noch nie abgeschnitten.

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Glawischnig: "Hätten uns mehr erhofft"
Die grüne Spitzenkandidatin Eva Glawischnig stellte ihrer Partei weitere Jahre in der Opposition in Aussicht. "Wir hätten uns mehr erhofft", sagte sie in der Wahlkampfzentrale der Grünen im Wiener Museumsquartier am Sonntagabend. Dennoch habe man "das beste Ergebnis, das wir jemals in Österreich bei einer Nationalratswahl hatten", erreicht.

Die Grünen stünden für Sauberkeit, Korruptionsbekämpfung und das Eintreten für die Umwelt. "Es beginnt schon am morgigen Tag unsere weitere Arbeit", so Glawischnig. "Wir werden weitermachen müssen als gute Oppositionspartei. Das können wir und das werden wir." Es sei zu befürchten, dass die rot-schwarze Bundesregierung weiter mache wie bisher.

Mit dem Wahlkampf zeigte sie sich zufrieden. Sie dankte allen Unterstützern und den Wählern, die man neu dazugewonnen habe. "Sie haben uns den Rücken gestärkt für das, was jetzt kommt."

Fehler im Wahlkampf wollte sie keine erkennen und auch die Konflikte in Wien rund um die neue Mariahilfer Straße hätten den Grünen nicht geschadet, zeigte sie sich überzeugt. Den NEOS gratulierte sie zum Wahlergebnis.

Vassilakou sieht Bestätigung für ihre Verkehrspolitik
Wiens grüne Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou interpretiert das Landesergebnis ihrer Partei als Bestätigung ihrer Politik - und das, obwohl die Grünen in der Bundeshauptstadt nach vorläufigem Landesergebnis geringe Verluste von gut 0,6 Prozentpunkten eingefahren haben. Es sei nun Zeit, mit dem "Wahlkampfmythos Mariahilfer Straße" aufzuräumen, verwies sie darauf, dass die Grünen in den vom umstrittenen Verkehrsberuhigungsprojekt betroffenen Bezirken Mariahilf und Neubau erneut stärkste Partei geworden seien.

Was die Ressortchefin nicht sagte: Trotz Platz eins mussten die Grünen in den beiden Bezirken leichte Verluste hinnehmen - laut vorläufigem Endergebnis minus 0,8 Prozentpunkte in Mariahilf und 1,1 Prozentpunkte in Neubau.

"Lachendes Auge"
Mit einem "großen lachenden Auge" hat der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Stefan Wallner, das Wahlergebnis seiner Partei kommentiert. Auch wenn die angepeilten 15 Prozent nicht erreicht werden dürften, handle es sich um das mit Abstand beste Ergebnis der Grünen bei einer Nationalratswahl. Er verwies auf die Zugewinne bei den vier Landtagswahlen 2013, nun stehe es "Fünf zu Null".

"Traditionell ist es so, dass das Lächeln der Grünen umso größer wird, je länger der Wahlabend dauert." Bei vergangenen Wahlen seien bis zum Endergebnis noch 0,7 bis 0,8 Prozentpunkte dazugekommen. Jetzt sei jedenfalls schon klar, dass das beste Ergebnis einer grünen Partei in Europa erreicht wurde.

Regierungsbereit seien die Grünen jedenfalls, das habe man im Wahlkampf immer gesagt, so Wallner. Voraussetzung sei ein "sauberer Tisch", also ein Bekenntnis der potenziellen Partner zu Transparenz und Anti-Korruption inklusive U-Ausschüsse als Minderheitenrecht.
 

Hier wählt Eva Glawischnig

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