Häftlings-Mutter

Grasser: "Promi-Bonus & renovierte Einzelzelle"

Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser durfte das Gefängnis bereits zwei Mal für einen Ausgang verlassen. Bei den Mithäftlingen sorgt das für Unmut. 

Ende Juni berichtete oe24 über den ersten Haftausgang für Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser vom Innsbrucker "Ziegelstadel". Jetzt - rund einen Monat später - wurde Grasser erneut ein Hafturlaub gewährt. Der frühere Politiker wurde beim Dinner mit Frau Fiona am Wörthersee gesichtet. 

Bei den Mithäftlingen stößt das auf Unverständnis. Immerhin müsse man sich normalerweise mehrere Monate vorbildlich verhalten, ehe einem ein Ausgang gewährt wird, schilderte ein Häftling gegenüber oe24. "Der Grasser bekommt einen Ausgang nach dem anderen", schimpfte der Insasse: "Unglaublich". 

Grasser hat "sehr wohl einen Promibonus" 

Nachdem oe24 über den Unmut berichtete, meldete sich nun eine Mutter eines anderen Häftlings. "Ich kann das bestätigen, dass Herr Grasser sehr wohl einen Promibonus hat", erzählt sie gegenüber oe24. "Es ist sehr ungerecht, und wir verstehen das auch nicht."

Die Justiz soll ihr gegenüber erklärt haben, dass man sich "das verdienen muss". Für die Mutter ist das aber unverständlich: "Da frage ich mich, wie geht das, dass der Herr Grasser von Anfang an die beste Arbeit dort hatte, er eine für ihm extra renovierte Einzelzelle hatte und jeden Tag zwei Stunden Hofgang bekommt - alleine". 

Häftlinge dürfen zweimal im Quartal raus 

Rechtlich sind Grasser Hafturlaube jedenfalls gedeckt. Jedem Häftling steht es zu, zweimal im Quartal die Anstalt für eine gewisse Dauer zu verlassen. Dafür müssen entweder persönliche, wirtschaftliche oder rechtliche Gründe vorliegen. Das Recht steht jedem Insassen "ab Antritt der Strafhaft" zu, wie man seitens der Justizanstalt betont.

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