Wahlen in OÖ & Wien

Grüne: Kampf ums Überleben

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Den Grünen droht in Oberösterreich und Wien die Abwahl aus der Regierung.

In zwei von sechs Bundesländern könnte die grüne Regierungsbeteiligung bald der Vergangenheit angehören. Bei den Wahlen in Oberösterreich am 27. September und in Wien am 11. Oktober droht der Öko-Partei in beiden Ländern die Abwahl.

l  Oberösterreich. Rudi Anschober ist seit zwölf Jahren grüner Umweltlandesrat in einer Koalition mit der ÖVP. Die Grünen legen in den Umfragen zwar leicht zu, müssen aber aufgrund des Proporz-Systems, das starke Parteien bevorzugt, um ihren Regierungssitz fürchten. Zudem könnte es aufgrund der hohen Verluste für die ÖVP nicht mehr genug Stimmen für eine Koalition geben.

l  Wien. Maria Vassilakou stagniert bei 12 %, der Koalitionspartner SPÖ liegt in der Gallup-Umfrage derzeit bei 35 %. Das könnte für eine Fortsetzung zu wenig sein.

Die Grünen-Chefin im Interview:

Glawischnig: »Kann nur eindringlich warnen«

ÖSTERREICH: In beiden Wahlkämpfen sieht es so aus, als würden die Grünen gegen die FPÖ untergehen. Was kann man da tun?

Eva Glawischnig: Man muss den Leuten klarmachen, dass es sich in OÖ um eine Richtungsentscheidung fürs Land handelt. Da könnte nach zwölf Jahren Schwarz-Grün das erste Mal Schwarz-Blau herauskommen. Wir wissen, was blaue Korruption bei Regierungsbeteiligungen bedeutet – bislang kostet sie jede Familie 8.000 Euro. Ich kann nur eindringlich davor warnen und will mir für Österreich nicht vorstellen, was es heißt, Straches Visionen von „Grenzen dicht“ umzusetzen.

ÖSTERREICH: Sind die fröhlichen Plakate der Grünen à la „Öffi für alles“ in so einer Zeit dann das Richtige?

Glawischnig: In der letzten Plakatwelle wird es um Menschlichkeit gehen. Im Übrigen finde ich das Öffi-Plakat durchaus gelungen. Das dahinter stehende Projekt, um 365 Euro ins Wiener Umland mit den Öffis fahren zu können, entlastet die Geldbörse der Wiener und ist gut für die Umwelt.

ÖSTERREICH: Ihr Ziel für die Wahlen in OÖ und Wien?

Glawischnig: In OÖ wollen wir den Landesrat verteidigen. Zwölf Prozent sind absolut drinnen. In Wien würde ich deutlich höher gehen: Da können wir, glaube ich, das beste Ergebnis einfahren, das wir je hatten. Ich bin sehr zuversichtlich.

ÖSTERREICH: Geht sich Rot-Grün dort noch mal aus?

Glawischnig: Das werden wir am Wahltag sehen. Es ist aber klar, dass die SPÖ Nummer eins sein und 
den Bürgermeister stellen wird. Die Frage ist nur, mit wem sie dann regiert. (fis)

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