Vorarlberg-Wahl

In diesen Orten wählte niemand die SPÖ

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In 94 der 96 Vorarlberger Gemeinden musste die FPÖ Verluste hinnehmen.

Die Zugewinne der ÖVP, der Absturz der FPÖ und das Plus der Grünen bei der Landtagswahl in Vorarlberg lassen sich auch an den Gemeinde-Ergebnissen ablesen. Während die ÖVP in 55 der 96 Gemeinden auf über 50 Prozent kam, erzielte die FPÖ in nur zwei Gemeinden ein Plus. Die Grünen wiederum gelang dies in 84 Gemeinden, auch die SPÖ legte - auf niedrigem Niveau - in 71 Gemeinden zu, NEOS in 72.
 

55 Gemeinden mit ÖVP-"Absoluter"

Die Stärke der Volkspartei zeigt sich auch in ihren besten Gemeinderesultaten: In elf davon kam die Volkspartei auf mehr als 70 Prozent, in insgesamt 55 holte sie die absolute Stimmenmehrheit. Das schwarze Top-Resultat gab es wie schon 2014 im Gebirgsdorf Fontanella. In der 1.145 Meter hoch gelegenen Kleingemeinde im Großen Walsertal votierten 87,8 Prozent der Wähler für die Landeshauptmann-Partei, die dort sogar noch ein Plus von 3,3 Prozentpunkten erzielte. Auf mehr als 80 Prozent kam die ÖVP auch in den für ihre Skigebiete bekannten Kleingemeinden Warth (86,2 Prozent) und Damüls (85,6).
 
Aber auch das andere Ende der Skala zeigt die Stärke der Ländle-ÖVP: In nur 13 der Gemeinden lag sie unter der 40-Prozent-Marke. Das noch schwächste Ergebnis fuhr die Volkspartei in der Hauptstadt Bregenz ein, war aber auch hier Erste mit über 30 Prozent: Ein kleines Plus von 0,8 Prozentpunkten brachte ein Ergebnis von 32,6 Prozent.
 
In den Gemeindeergebnissen spiegelt sich aber auch wider, dass die ÖVP nach ihrer historischen Wahlschlappe von 2014 (Verlust der Absoluten und ein Ergebnis von nur 41,8 Prozent) mit den nun erreichten 43,6 Prozent nicht wieder ganz zur alten Stärke zurückkehren konnte. So gab es zwar in 67 Gemeinden ein Plus, gleichzeitig aber in 29 ein Minus. Den stärksten Zuwachs erzielte die ÖVP in Warth mit 17,4 Prozentpunkten, das größte Minus in der flächenmäßig kleinsten Gemeinde Vorarlbergs, in Röns, mit minus 8,1.
 

Grüne legen fast überall zu

Die Grünen erzielten landesweit mit 1,7 Punkten zwar einen etwas geringeren Zuwachs als die ÖVP, hatten aber in 84 Gemeinden ein Plus vor dem Ergebnis stehen. Am meisten dazu gab es in der erwähnten ÖVP-Rekord-Verlustgemeinde Röns mit 7,4 Prozentpunkten, wo die Grünen 21,5 Prozent einfuhren. In gesamt 31 Gemeinden wuchsen sie um mehr als drei Prozentpunkte. Unter den zwölf grünen Verlust-Gemeinden verzeichnete die rund 400 Einwohner große Gemeinde Düns im Bezirk Feldkirch mit 4,6 Prozentpunkten das größte Minus. Dort hatte die Partei 2014 ihr zweitbestes Ergebnis erzielt.
 
Die meisten Grünen Stimmen auf Gemeindeebene gab es diesmal in der Weinbaugemeinde Klaus im Bezirk Feldkirch. 24,1 Prozent der Wähler (+3,6) gaben der Öko-Partei ihre Stimme. In insgesamt 21 Gemeinden entfielen auf die Grünen mehr als 20 Prozent der Stimmen. Ihr schwächstes Ergebnis musste die Partei von Landesrat Johannes Rauch in der ÖVP-Hochburg Warth hinnehmen: Nur 2,1 Prozent der Kleinstgemeinde votierten für Grün (-4,1).
 

Blaue verlieren

Klar ablesen kann man den landesweiten Absturz der FPÖ um 9,5 Prozentpunkte an den Gemeindeergebnissen. In nur zwei Orten gab es ein blaues Plus. In der nahe Bludenz gelegenen Berggemeinde Bürserberg gewann die FPÖ 2,8 Prozentpunkte dazu (auf 20,5 Prozent). Und in dem im Brandnertal gelegenen Bergdorf Brand gab es 1,7 Prozentpunkte mehr. Dort erzielte die Partei mit 25,2 Prozent auch ihr beste Gemeinde-Ergebnis bei dieser Wahl.
 
Blaue Verluste setzte es in den übrigen 94 Gemeinden. Die größte Schlappe erlitt die FPÖ in Fußach am Bodenseeufer - mit einem Minus von 15,7 Prozentpunkten. In weiteren 27 Gemeinden fiel der Verlust ebenfalls größer als zehn Prozentpunkte aus. Ihr schwächstes Ergebnis erlitt die FPÖ im bekannten Skiort Lech, wo sie auf nur 2,8 Prozent kam (-5,8).
 

"Nuller" bei SPÖ und Neos

Durchwachsen präsentierten sich die Resultate der SPÖ. Zwar erzielte sie in 71 der Gemeinden ein Plus, dieses fiel aber durchwegs gering aus. In nur sechs Gemeinden konnte die Sozialdemokratie mehr als drei Prozentpunkte dazugewinnen. Das größte Plus gab es in Tschagguns mit 5,7 Prozentpunkten auf ein Ergebnis von 13,2 Prozent.
 
In 25 Gemeinden setzte es trotz des historisches Landes-Tiefststandes von 2014 ein Minus, das größte davon in der Kleinstgemeinde Stallehr bei Bludenz mit 3,3 Prozentpunkten. Ihr bestes Gemeinde-Ergebnis verzeichnete die SPÖ erneut in ihrer neben Bludenz gelegenen Hochburg Bürs mit 20 Prozent (+0,3). Auch in Bludenz selbst erzielte die SPÖ mit 19,7 Prozent erneut eines ihrer Top-Ergebnisse (+1,6). Rote "Nuller" brachten Damüls und Dünserberg.
 
Die NEOS schafften in 72 Gemeinden einen Zugewinn. Sie legten in vier Gemeinden um mehr als 5 Prozentpunkte zu, mit Viktorsberg (im Bezirk Feldkirch) an der Spitze, wo die Pinken um 6,2 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent anwuchsen. Das beste NEOS-Ergebnis gab es dieses Mal in der traditionellen ÖVP-Hochburg Schröcken: 12,9 Prozent der Wahlberechtigten votierten für die junge Partei. (+5,9).
 
Verluste setzte es in 24 Gemeinden, den größten mit 7,4 Prozentpunkten in Stallehr, wo NEOS auf nur mehr 4,9 Prozent kam. Einen "Nuller" fassten die Pinken in der ÖVP-Bastion Dünserberg aus, ihr schwächstes Ergebnis mit 2,5 Prozent in Sibratsgfäll (-0,6), ebenfalls eine schwarze Hochburg.
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