Kultige Wetterberichte

In Hunderten Postings verarbeitete sie ihr Leiden

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Viel Lob erhielt Oberhauser für ihren offenen Umgang mit der Krebserkrankung.

Vor genau zwei Jahren, im Februar 2015, machte Sabine Oberhauser Tausenden betroffenen Krebskranken in Österreich großen Mut. Die Gesundheitsministerin outete ihre eigene Krebskrankheit auf Facebook.

Feind erkannt – jetzt 
startet der Abwehrkampf"

Mit diesen Worten, gepostet auf Facebook, begann ihre öffentliche Auseinadersetzung mit der Krankheit. Binnen weniger Stunden antworteten Hunderte Fans mit Genesungswünschen.

Von nun an erschien regelmäßig Oberhausers Wetterbericht im Internet – er wurde rasch zum Kult. „Dem Leben zeigen, wie sehr man es liebt!!! Es hat 14 Grad …“ (siehe unten) ist nur eines der vielen Beispiele.

Komplikationen

Immer wieder kam es zu Rückschlägen im Kampf gegen die Krankheit. Mutig berichtete Oberhauser online auch über diese. „Drückt mir die Daumen“, schrieb die ausgebildete Kinderärztin im August 2016, als es Komplikationen nach einer Operation gab. Am 15. Februar konnte sie nicht mehr selbst schreiben. Mitarbeiter posteten in ihrem Namen. Oberhauser war im Spital, musste ihre Amtsgeschäfte übergeben.

Als die Todesnachricht am vergangenen Donnerstag publik wurde, überschwemmten ihre Fans die Facebookseite – es waren mehrheitlich Beileidskundgebungen in Form von Wetterberichten. Oberhauser war wohl eine der beliebtesten Politikerinnen – nicht zuletzt wegen ihrer Offenheit.

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