Was der Kanzler hinter Kulissen plant

Nach Trauerphase will SP eine Frau in Ministerium

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Bis zu Oberhausers Begräbnis übernimmt Stöger ihr Ressort. Danach soll eine Frau folgen.

Am Freitag um 9.45 Uhr wurde SPÖ-Sozialminister Alois Stöger von Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit den Gesundheitsagenden betraut. Ein formaler Akt, der durch den Tod von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser notwendig geworden war.

Die SPÖ betont nach dem Ableben der beliebten Ministerin, dass man die Nachfolge von Oberhauser erst nach ihrem Begräbnis präsentieren wolle.

Im Hintergrund hatte das SPÖ-Regierungsteam freilich bereits vor zwei Wochen, als die schwer erkrankte Ministerin wieder ins Spital musste, über eine Nachfolgerin beraten. Als Favoritin von SPÖ-Kanzler Christian Kern wurde von einigen Roten die Sektionschefin im Gesundheitsministerium, Pamela Rendi-Wagner, ausgemacht.

Die Expertin gilt als kompetent und erfahren

Der Haken: Oberhauser war auch Frauenministerin, Rendi gilt „nur“ als Gesundheitsexpertin. Die SPÖ-Frauen wünschen sich für dieses Ressort aber offenbar ein eigenes starkes Aushängeschild.

Rendi und Gaby Schaunig als rote Favoritinnen

Daher wird nun auch Kärntens SPÖ-Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig von der SPÖ ins Spiel gebracht. Die rote Politikerin war einst Soziallandesrätin, kommt aus der Arbeiterkammer und gilt in der roten Welt als wohlgelitten. Zudem ist ihr Chef, Kärntens SP-Landeshauptmann Peter Kaiser, Berater von SPÖ-Chef Kern.

Allerdings hatte Schaunig in der Vergangenheit stets Ministerangebote ausgeschlagen.

Plant Kern eine größere Regierungsumbildung?

Zuletzt berichteten mehrere Rote, dass der Kanzler eine größere Regierungsumbildung plane und dass auch SPÖ-Sozialminister Alois Stöger zur Disposition stünde und durch den AK-NÖ-Chef Joachim Preiß ersetzt werden solle. Die Gewerkschaft wünscht sich freilich, dass Stöger roter Minister bleiben möge. Kern soll sogar in kleineren Runden versichert haben, dass Stöger bleibt.

Sollte Schaunig doch zusagen, könnte Stöger das Gesundheitsressort behalten, Schaunig dafür Sozial- und Frauenministerin werden. Kommt hingegen Rendi, würde Stöger wohl Sozialminister bleiben, beteuern zumindest Rote. In der ÖVP hegt man derzeit jedenfalls keine Umbaupläne, versichert die VP-Spitze.

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