Integrationsprojekt startet

Kärntner Asylwerber erhalten Gemeinde-Jobs

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Großes Interesse trotz monatlicher Bezahlung von 110 Euro.

Die Asylwerber in der seit vergangenen November eröffneten Unterkunft in Lamm in der Gemeinde St. Andrä/Lav. im Bezirk Wolfsberg können nun wenigstens geringfügig beschäftigt werden. Landeshauptmann Peter Kaiser (S) und der St. Andräer Bürgermeister Peter Stauber (S) präsentierten am Montag im Flüchtlingsheim auf der Saualm ein Integrationsprojekt, bei dem Asylwerber von der Gemeinde angestellt werden, soweit es die gesetzlichen Vorschriften zulassen.

Bessere Integration
Kaiser betonte, das funktionierende Heim in Lamm zeige, dass sich der Umgang mit Asylwerbern im Vergleich zu den vergangenen Jahren stark verändert habe. „Diese Menschen, die oft ein schweres Schicksal tragen, werden akzeptiert und willkommen geheißen.“ Die Beschäftigungsinitiative in St. Andrä ermögliche den Asylwerbern nun auch eine bessere Integration.

Schwierige Gesetzeslage
Gesetzlich ist die Arbeitserlaubnis für Asylwerber nicht ganz einfach. So müsse für jeden Job an einen Asylwerber zuerst abgeklärt werden, dass kein Inländer für den Posten infrage kommt. Derzeit gebe es in ganz Kärnten lediglich 20 Personen, die eine solche Bewilligung hätten.

Maximale Bezahlung von 110 Euro
Bei der Beschäftigung in der Gemeinde gehe es aber nicht um reguläre Beschäftigungsverhältnisse, sondern darum, dass diese Personen „anlassbezogene Arbeiten“ durchführen dürften, und zwar nur im Gemeindegebiet, erklärte der Landeshauptmann die Rechtslage. Die maximale Bezahlung liegt bei 110 Euro monatlich. „Das zeigt, dass es nicht ums Geld geht, sondern um die Akzeptanz dieser Menschen“.

Mehr als 30 Interessenten
Der Betreiber des Heims hatte sich an die Gemeinde gewandt und den Vorschlag gemacht, dass einige Asylwerber bei der Gemeinde arbeiten könnten. Der Bürgermeister erklärte, sieben Personen würden ab kommenden Montag für vier Wochen bei der Kommune angestellt. Da es bereits mehr als 30 Interessenten gibt, werden die sieben Jobs „durchgewechselt“. „Damit kommen alle einmal dran“, so Stauber.

Skepsis der Bevölkerung hat sich gelegt

Das Projekt ist zeitlich nicht befristet. „Wir werden sehen, wie es funktioniert, ich kann mir durchaus vorstellen, dass das zur Dauereinrichtung wird“, sagte Stauber. Ob andere Kommunen sich für ähnliche Initiativen interessieren, werde man sehen. Die anfängliche Skepsis in der Bevölkerung bezüglich des Flüchtlingsheims habe sich gänzlich gelegt. Es gebe überhaupt keine Probleme, auch von den direkten Nachbarn seien die Gäste willkommen geheißen worden. „Wir haben keine einzige Beschwerde erhalten“, meinte Stauber.

60 Personen im Flüchtlingsheim

Sechs Familien mit insgesamt 13 Kindern logieren derzeit in Lamm. Insgesamt sind es 60 Personen, mehr als die Hälfte kommt aus Afghanistan. Sechs Kinder sind derzeit in der Volksschule in Schönweg und zwei in der Hauptschule in St. Andrä, für sie wird der Deutsch-Förderunterricht von zwei Mal pro Woche auf täglich ausgeweitet.

Kaiser will sich für gute Betreuungseinrichtungen einsetzen

In Kärnten werden derzeit rund 1.200 Asylwerber betreut, darunter auch 22 unbegleitete Minderjährige, die in Görtschach bei Ferlach untergebracht sind. Kaiser kündigte an, sich stärker als sein Vorgänger für möglichst gute Betreuungsbedingungen einsetzen zu wollen.

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