"Richtungsentscheidung"

Jetzt spricht Strache über Mölzer-Aus

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FPÖ-Chef Strache im ÖSTERREICH-Talk mit Isabelle Daniel.

ÖSTERREICH: War der Mölzer-Abgang eine „Richtungsentscheidung“ der FPÖ?
Heinz-Christian Strache: Ich habe Respekt vor dieser Entscheidung von Andreas Mölzer. Natürlich war es auch eine Richtungsentscheidung, die zeigt, was bei uns geht und was nicht. Er hat damit ermöglicht, dass wir im Wahlkampf wieder über die wichtigen Themen reden können, statt der unfähigen Regierung die Möglichkeit zu geben, abzulenken. Damit ist auch unsere zukünftige Kooperation mit anderen Parteien in der EU nicht mehr gefährdet.

ÖSTERREICH: Marine Le Pen hat mit dem Aus der Kooperation gedroht, falls Mölzer geblieben wäre, oder?
Strache: Natürlich hatte es auch bei ihr Irritationen gegeben. Entscheidend waren aber die Irritationen in unseren Reihen. Wir Freiheitlichen setzen unsere eigenen Maßstäbe.

ÖSTERREICH: Sie sind in der Gallup-Umfrage zur EU-Wahl wieder auf unter 20 Prozent gestürzt. Ist Ihre Ausgangslage jetzt besser?
Strache: Ja, das gibt uns jetzt die Möglichkeit für eine gute Entwicklung. Bei der EU-Wahl geht es darum, die Fehlentwicklungen in der EU – den Bürokratiewahnsinn, die Bankdiktate und die rot-schwarzen EU-Sektierer – zu stoppen.

ÖSTERREICH: Sie wollen die EU-Wahl zur innenpolitischen Denkzettelwahl umfunktionieren, nicht?
Strache: Auch. Es geht um eine Denkzettelwahl gegen den Ausverkauf österreichischer Interessen in der EU. Und natürlich geht es um eine Abrechnung mit dieser rot-schwarzen Regierung der Wahlverlierer, die nichts mehr weiterbringt. Daher wäre es auch fatal, wenn nicht viele Menschen zur Wahl gingen. Wer nicht zur Wahl geht, stärkt nur die rot-schwarzen Sektierer, die unser Land zugrunde richten.

ÖSTERREICH: Glauben Sie, dass Sie eine Chance auf Platz eins haben?
Strache: Wir waren bei der letzten Wahl Vierte. Wir wollen jetzt deutlich dazugewinnen. Und das ist mit Harald Vilimsky auch möglich.

ÖSTERREICH: SP-Geschäftsführer Darabos nennt die FPÖ auch nach Mölzers Rücktritt „rechtsextreme“ Partei …
Strache: Das disqualifiziert sich von selbst. Darabos versucht nur, von seiner eigenen Unfähigkeit abzulenken. Er soll lieber mit seinem roten Bürgermeister Manzenreiter fertigwerden, der in NS-Jargon gegen die politische Konkurrenz schimpft. So etwas hat in der Politik nichts zu suchen.

ÖSTERREICH: Sie haben den russischen UN-Botschafter in Genf getroffen. Wozu?
Strache: Wir sind eingeladen worden und ich sehe es als unsere staatspolitische Aufgabe, aus erster Hand über die Entwicklungen in der Ukraine und das russische Verhältnis zur EU zu informieren. Die EU täte gut daran, sich nicht nur den US-Interessen unterzuordnen.

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