Vilimsky sieht FPÖ in Kommissarsfrage "an nichts gebunden"
FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky sieht nach dem Platzen der türkis-blauen Regierung aufgrund des Strache-Videos die Freiheitlichen in der Frage des künftigen österreichischen Kommissars in Brüssel "an nichts gebunden". Zu einem Zeitungs-Artikel, wonach nach dem Koalitionsbruch der EU-Kommissar für die ÖVP wackle, meinte Vilimsky auf Anfrage der APA, diese Frage sei offen.
Bisher habe es in der FPÖ keine Beratungen dazu gegeben, sagte der FPÖ-Spitzenkandidat bei der Europawahl. Daher "ist die Frage, Unterstützung oder nicht, selbst vorschlagen oder nicht", erst zu beraten. Hier sollte man "step by step vorgehen".
Stimmung in der FPÖ
Angesprochen auf die Stimmung in der FPÖ nach dem Chaos rund ums inkriminierte Strache-Video meinte Vilimsky, er sei auch nach der dritten Elefantenrunde der Kandidaten für die EU-Wahlen zuversichtlich. "Ich hatte bei allen Umfragen nach den Runden die Nase vorn. Nach der gestrigen Runde haben 53 Prozent erklärt, dass sie von mir überzeugt sind. Ich sehe die Stimmung als sehr gut."
Ob also für die FPÖ in Österreich kein ähnliches Schicksal zu erwarten sei wie bei den Rechten in den Niederlanden, die Wählerbefragungen zufolge überraschend von den Sozialdemokraten überholt wurden? - Vilimsky winkte ab: "Ich sehe eine Jetzt-erst-recht-Stimmung".
Nutzen für die FPÖ?
Also hat in Wahrheit das Strache-Video der FPÖ für die EU-Wahlen genützt? - Der FPÖ-Generalsekretär: "So was ist nicht nützlich. In Wahrheit hat das zur Regierungskrise geführt und zu völligem Chaos. Ich will auch nicht die Unanständigkeit für mich in Anspruch nehmen, da von Nutzen für die Partei zu sprechen. Das ist nur als absurd zu bezeichnen." Jedenfalls "bin ich in Kontakt" mit dem zurückgetretenen Parteichef Heinz-Christian Strache.
Bei den EU-Wahlen selbst glaubt Vilimsky für die FPÖ an eine "positive Überraschung. Es gibt im Augenblick keinen einzigen Marktforscher, der nur annähernd Willens ist, eine Einschätzung abzugeben."