FPK-Parteitag

Kärnten wieder blau - Scheuch bleibt

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Beim FPK-Parteitag in Klagenfurt flogen die Fetzen. Scheuch setzte sich gegen Bucher und Petzner durch.

Der Landesparteitag der FPK am Samstag in Klagenfurt hat klare Fronten geschaffen: Uwe Scheuch wurde mit 90,15 Prozent der Delegiertenstimmen als Obmann bestätigt. Die anschließende Abstimmung über den Leitantrag, mit dem die Abkehr vom BZÖ und die Zusammenarbeit mit der FPÖ von Heinz-Christian Strache vollzogen wird, war nur noch Formsache. Das Ergebnis ist eine herbe Schlappe für BZÖ-Bundesparteiobmann Josef Bucher. Sein Kommentar: "Das muss man zur Kenntnis nehmen."

 

Mehr als 600 Delegierte und Gäste waren ins Konzerthaus gekommen, vor dem ein Grüppchen von linken Demonstranten gegen Rassismus protestierte. In den Saal durfte nicht jeder hinein, wobei vor allem orangen Sympathisanten der Zutritt verwehrt wurde. Aber auch Journalisten ohne Akkreditierung hatten Schwierigkeiten, an den Security-Leuten vorbeizukommen.

"Fluch der Karibik" als Einzugsmusik
Der Einzug von Uwe Scheuch und den übrigen FPK-Granden wurde von Kärntner Fahnen und der Titelmusik des Films "Fluch der Karibik" begleitet. Bucher kam mit Generalsekretär Stefan Petzner und Abg. Stefan Markowitz etwas später, als Scheuch gerade die Gäste begrüßte. Markowitz wurde übrigens gleich wieder aus dem Saal komplimentiert.

Scheuch redete lange und emotional, die "gemeinsame Zukunft" mit der FPÖ müsse das Ziel sein, Parteikürzel oder -farbe seien egal. "Es geht um eine Sache, um eine Vision für das Land." Das BZÖ sei in Österreich notorisch erfolglos, daher sei die Hinwendung zur FPÖ die richtige Entscheidung. Auch Landeshauptmann Gerhard Dörfler hieb in dieselbe Kerbe, nun werde man in Wien wieder mitentscheiden können, wer regiere. Von beiden gab es Schelte für die Medien, Scheuch meinte in Bezug auf die Korruptionsvorwürfe gegen ihn, dies sei "die Keule, die Uwe Scheuch erschlagen soll".

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Bucher erntet Pfiffe
Für das BZÖ gingen Bucher, Petzner und Abg. Sigisbert Dolinschek ans Rednerpult. Bucher wehrte sich dagegen, nun zum Verräter gestempelt zu werden und warb für die Zukunft des BZÖ. Er erntete Pfiffe und Buhrufe im Saal, im Foyer war die Stimmung umgekehrt. Petzner beschwor in einem sehr emotionalen Auftritt alte Freundschaft und Gemeinsamkeiten, erinnerte an vergangene Erfolge. Er warf Scheuch vor, Bucher und ihn "monatelang belogen" und ihn schließlich "vor die Tür gesetzt" zu haben.

"Nicht mehr meine Partei"
Fünf Stunden nach Beginn des Parteitages waren die Fronten mit dem Wahlergebnis für Scheuch schließlich geklärt, 311 der 345 Delegierten votierten für ihn. Während ein strahlender Scheuch die Wahl "selbstverständlich" annahm, meinte Bucher, dies sei nicht mehr seine Partei. Wie es mit den Orangen in Kärnten weitergehen soll, will er am Montag bekanntgeben. Ebenfalls am Montag will die Kärntner ÖVP in einer Vorstandssitzung über die Fortsetzung der Koalition mit der FPK entscheiden.

Geheim abgestimmt wurde am Parteitag auch über die Stellvertreter Scheuchs. Klagenfurt sechs Stellvertreter zur Seite gestellt worden. Dabei handelt es sich um die bisherigen vier Vizes, Abg. Martin Strutz, die Landesräte Christian Ragger und Harald Dobernig, und Landtagsabgeordnete Wilma Warmuth. Neu dabei sind Landtagspräsident Josef Lobnig und Landeshauptmann Dörfler. Dabei blieb einzig Strutz (83,9 Prozent) unter der 90-Prozent-Marke. Abschließend wurde noch der Leitantrag über den Austritt aus dem BZÖ einstimmig abgesegnet.

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17.25 Uhr: Damit beendet oe24 die LIVE-Berichterstattung aus Klagenfurt. Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Abend.

17.20: Am Ausgang erhält jeder der Delegierten ein "Kärntner Herz", Fahnenträger kommen auf die Bühne und die rund 400 Anwesenden schmettern voller Inbrunst die Kärntner Landeshymne.

17.15 Uhr: Uwe Scheuch ergreift noch einmal das Wort und entschuldigt sich für die turbulenten letzten Wochen und gibt ein Versprechen: "Ich verspreche, dass ich in den nächsten Monaten alles unternehmen werde, um euer Vertrauen zurückzugewinnen.

17.13 Uhr: Einstimmiger Beschluss. Die Kooperation mit der Strache-FPÖ ist fix. Kärnten färbt sich damit von orange zu blau!

17.09 Uhr: Als nächstes wird über den Zusammenschluss mit der Strache-FPÖ abgestimmt.

17.06 Uhr: Auch die weiteren fünf Stellvertreter stehen jetzt fest. Es handelt sich um Nationalrat Martin Strutz (83,9%), Landesrat Christian Ragger (96,6%), die Landtagsabgeordnete Wilma Warmuth (91,2%), Landesrat Harald Dobernig (96,9%) sowie Landtagspräsident Josef Lobnig (96,6%).

17.01 Uhr: Gerhard Dörfler wird mit einem noch besseren Ergebnis als Scheuch zum Vize gewählt. Er erhält 96,6 Prozent der Stimmen,

17.00 Uhr: Heute wird noch über die restlichen Mitglieder des Parteivorstands abgestimmt.

16.53 Uhr: Die Resignation ist Josef Bucher anzumerken. Kurz bevor er da Konzerthaus verlassen hat, hörte man noch die Worte: "Das ist nicht mehr meine Partei."

16.45 Uhr: Wie soeben bekannt wird, wird am Montag eine Pressekonferenz zur Zukunft des BZÖ in Kärnten stattfinden.

16.39 Uhr: In diesen Augenblicken werden die Stimmzettel ausgezählt. Im Hintergrund sieht man, wie Petzner und Dörfler miteinander tuscheln.

16.30 Uhr: Die Abstimmung über den Zusammenschluß mit der Strache-FPÖ steht zwar noch aus, dürfte aber nur mehr Formsache sein.

16.24 Uhr: Die Verlierer verlassen das Schlachtfeld: Bucher verlässt das Konzerthaus, aber nicht ohne sich bei den Journalisten zu verabschieden. Er wirkt abgekämpft und enttäuscht.

16.22 Uhr: Jetzt muss noch der Stellvertreter von Uwe Scheuch gewählt werden. Einer der Kandidaten, der Klagenfurter Bürgermeister Scheider, hat nach Auskunft Scheuchs kein Interesse an dem Job.

16.15 Uhr: Uwe Scheuch hält seine Siegesrede. Er sei "stolz auf dieses Ergebnis." Auch die Medien sollen sich "dieses Ergebnis anschauen." Zudem kündigt er an, auf alle Funktionäre zuzugehen.

16.11 Uhr: In dem Trubel gehen Bucher, Dolinschek und Petzner völlig unter. Sie sitzen wie versteinert auf ihren Plätzen.

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16.07 Uhr: Damit Scheuch "wieder zunimmt" bekommt er auch einen Nudelkorb überreicht.

16.05 Uhr: Kurt erklärt auch gleich die Symbolik des Geschenks: "Einer muss vorausgehen am Gipfel und das ist Uwe." Außerdem überreicht er ihm einen Kristall.

16.03 Uhr: Jetzt ist Geschenkezeit. Uwe Scheuch erhält einen 80 Jahre alten Pickel zum Bergsteigen. Überbringer des Geschenks ist sein Burder Kurt.

16.01 Uhr: Gerhard Dörfler ist gerührt. Er bedankt sich auch bei Scheuchs Frau Jutta: "Das ist auch dein Sieg." Tosender Beifall.

15.59 Uhr: Jutta Scheuch ist gleich zur Stelle um ihrem Mann zu gratulieren.

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15.57 Uhr: Für die Statistiker: Das sind 90,5 Prozent der anwesenden Delegierten.

15.57 Uhr: Das Ergebnis ist da. 311 von 345 Delegierten haben für Uwe Scheuch gestimmt. Tosender Applaus und "Uwe"-Rufe schallen durch den Festsaal.

15.55 Uhr: Die Karten sind ausgezählt. Man blickt in strahlende Gesichter.

15.50 Uhr: Die Biertheke im Foyer erfreut sich wieder größter Beliebtheit.

15.46 Uhr: Das Rätsel um Claudia Haider ist gelöst. Die Witwe des Parteigründers wurde schlicht und einfach nicht eingeladen.

15:41 Uhr: Die Wahl dauert immer noch an. Die Spannung ist spürbar.

15.34 Uhr: Zahlreiche Grüppchen bilden sich. Eines der Themen: Wo ist eigentlich Claudia Haider? Bei den letzten beiden Parteitagen war sie schließlich noch als Stammgast geladen.

15.29 Uhr: Die anwesenden Journalisten werden hinter eine Sperrlinie zurückgedrängt. Man sei schließlich in einer Demokratie, erklärt Ragger. Wie genau das zusammenhängt, ist nur ihm klar.

15.26 Uhr: Jetzt wird endgültig gewählt. Landesrat Ragger erklärt das Wahlprozedere.

15.21 Uhr: Kurz vor der Abstimmung ergreift Gerhard Dörfler nochmal das Wort. Stefan Petzner quotiert das mit einem Zwischenruf. Dörfler antwortet unter großem Gelächter: "Stefan, wir sind hier nicht im Solarium." Dann appelliert Dörfler nochmal eindringlich Uwe Scheuch zu wählen.

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15.20 Uhr: Jetzt beginnt eine geheime Abstimmung über Parteiobmann und Vize. Es gibt keinen Gegenkandidaten zu Scheuch.

15.18 Uhr: Scheuch kommt wieder auf sein Lieblingsthema: Jörg Haider. "Ich verstehe ihn jetzt erst ganz. So wie man ihn nie beeinflussen konnte, wird man auch mich nicht beeinflussen können."

15.15 Uhr: Auch die Vorwürfe von Stefan Petzner lässt Scheuch nicht unkommentiert. Er habe ihm eine Stelle im Kärntner Landtag angeboten, aber Petzner wollte lieber in Monaco (Anm.: Er arbeitet dort in einer Werbeagentur) bleiben.

15.12 Uhr: Scheuch will einen qualitativen Unterschied bei den Reden festgestellt haben. Zudem gibt er den anderen den Leitsatz "In der Kürze liegt die Würze mit." Er selbst steht allerdings schon zum dritten Mal am Rednerpult.

15.05 Uhr: Der Rede-Teil ist jetzt beendet. Uwe Scheuch tritt kurz wieder ans Podium und erklärt, dass er nicht mit "Schmutzkübeln antworten werde."

15.01 Uhr: Kindereien bestimmen das Geschehen im Hintergrund. BZÖ-Boss Bucher berichtet, dass er vor seiner Rede ein Glas Mineralwasser wollte. Uwe Scheuch habe es ihm verweigert.

14.55 Uhr: Auffallend viel Applaus für Dolinschek, obwohl er beim BZÖ geblieben ist.

14.52 Uhr: Dolinschek kämpft gleich mit harten Bandagen: "Ich bin der Haider-FPÖ beigetreten und dann dem BZÖ. Und an dich Sigi Kampl: Ich bin kein Deserteur!" (Anm.: Kampl beschimpfte vor Jahren Nazideserteure als Kameradenmörder.)

14.50 Uhr: Der nächste Redner ist Sigisbert Dolinschek, der längstdienende Kärntner Nationalratsabgeordnete.

14:48 Uhr: Nach seiner Rede verlässt Petzner nicht nur das Podium, sondern gleich den Saal. Im Foyer brandet Applaus auf, als er dort auf der Bildfläche erscheint.

14.45 Uhr: Am Ende eine eindringliche Warnung Petzners: "Der Wähler vergisst nie!" Eben weil es keinen Jörg Haider mehr gebe, dürfe das BZÖ unter keinen Umständen gespalten werden.

14:41 Uhr: Petzner ist knallrot angelaufen, er wirkt als würde er gleich in Tränen ausbrechen.

14.39 Uhr: Immer wieder übeschlägt sich die Stimme Petzners vor Erregung.

14.33 Uhr: Die Stimmung wird immer feindlicher und extrem aggressiv. Zahlreiche Funktionäre rufen "Raus" oder "Aufhören". Einige wenige versuchen zu beruhigen. Petzner: "Wir wollen keine Spaltung."

14.31 Uhr: "Schauts in die Zeitung und die Umfragen an", ruft Petzner in den Saal. Gegen Buhrufe kämpft er mit einem "Ich bleiben den Wählern treu"-Ruf an.

14.29 Uhr: Petzner erinnert die Delegierten daran, dass die Wähler in Kärnten orange und damit das BZÖ gewählt haben. Nur drei Prozent der Kärntner habe Strache gewählt.

14.27 Uhr: Petzner berichtet von einer Unterredung mit Scheuch: "Der Scheuch hat mir gesagt, der Strache will dich nicht und uns ist es eigentlich egal." Scheuch habe ihm den "Sessel vor die Tür gestellt."

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14.23 Uhr: Martin Strutz bringt Petzner ein Glas Wasser.

14.21 Uhr: Der Haider-Intimus spricht einzelne Funktionäre persönlich an: "Harald (Anm.: Dobernig), schau mir in die Augen. Wie lange sind wir immer zusammen gesessen und haben für Kärnten gekämpft?"

14.19 Uhr: Petzner setzt langsam zum Frontalangriff an: "Uwe Scheuch hat uns monatelang angelogen!"

14.18 Uhr: Petzner wirkt sehr emotional. Er kritisiert die Vorgehensweise von Scheuch und dessen Gefolgsmännern.

14:17 Uhr: Petzner nimmt Scheuch sofort aufs Korn: "Dieselben für die ich alles gegeben habe, verweigern mir heute den Handschlag. Ich werde allen weiter die Hand geben." Aus dem Foyer hört man Applaus, im Saal macht sich leichte Unruhe breit.

14.15 Uhr: Petzner will Scheuch die Hand geben, doch der ignoriert ihn. Haiders Lebensmensch appelliert um Fairness und bittet, untergriffige Zwischenrufe zu unterlassen.

14.14 Uhr: Die Rede von Bucher war extrem kurz. Jetzt betritt Stefan Petzner das Rednerpult.

14.13 Uhr: Auch Bucher packt die "Keule Haider" aus: "Ihr habt den Jörg Haider immer vergöttert." Im Saal herrscht jetzt betretenes Schweigen.

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14.10 Uhr: Im Foyer des Konzerthauses plaudern viele Delegierte bei einem Bier. Die Rede von Bucher geht spurlos an ihnen vorbei, denn sie wird - im Gegensatz zu den Reden von Dörfler und Scheuch - nicht übertragen.

14.08 Uhr: Eine kleine Gruppe steht hinter Bucher. Etwa 20 Leute spenden immer wieder Applaus. Gerhard Dörfler scheint an der Rede von Josef Bucher nicht interessiert zu sein. Er verlässt den Saal.

14.07 Uhr: Einige FPK-Mitarbeiter haben jetzt doch sowas wie Mitleid. Sie sorgen dafür, dass wenigstens der ORF die Bucher-Rede übertragen kann.

14.05 Uhr: Und wieder wischt das FPK dem BZÖ eins aus: Man dreht den Ton fürs Radio und fürs Fernsehen ab, damit die Rede Buchers nicht übertragen werden kann.

14.04 Uhr: Die Stimmung ist plötzlich extrem feindselig.

14.03 Uhr: Der BZÖ-Obmann wird von den Delegierten ausgebuht. Weil er zudem noch heiser ist, kann er sich kaum Gehör verschaffen.

14.02 Uhr: Er wolle sich um eine Deeskalierung bemühen, kündigt Bucher an.

14.00 Uhr: Der erste Redner ist, wie zu erwarten war, BZÖ-Obmann Josef Bucher.

13.58 Uhr: Nach Uwe Scheuch stehen jetzt freie Reden auf dem Programm. Als fix gilt, dass Josef Bucher und Stefan Petzner das Wort ergreifen werden. Redezeitbeschränkung gibt es keine.

13.50 Uhr: Unter Standing Ovations beendet Uwe Scheuch seine Rede. Nur ein Tisch schaut sauer drein.

13.44 Uhr: Auffallend bei der Rede von Uwe Scheuch: Wie Jörg Haider spricht er in den dritten Person von sich.

13.38 Uhr: Während der Rede von Scheuch haben immer mehr Delegierte offenbar Hunger. Immer mehr Funktionäre verlassen den Saal und gehen Würstel essen und Bier trinken. Scheuch auf der Bühne: "Es wird niemandem gelingen, Uwe Scheuch zu zerbrechen."

13.36 Uhr: Auch die "Gutmenschen" bekommen ihr Fett weg: "Sie würden uns lieben, wenn wir die Saualm zusperren würden und sie würden uns lieben, wenn wir das Erbe Haiders verraten würden." Wieder einmal großer Beifall.

13.30 Uhr: Nach Gerhard Dörfler attackiert auch Uwe Scheuch die "Schreiberlinge" der Medien, die eine Hetze gegen ihn und alle Kärtner betrieben hätten.

13.28 Uhr: Lustiges Detail am Rande: In der Kärntner Parteizentrale ist man sich offenbar noch nicht sicher, wie die Partei künftig heißt. Sämtliche orangen Logos und Schriftzüge wurden entfernt, ruft man allerdings an, meldet sich eine Tonbandstimme mit den Worten: "BZÖ Kärnten, guten Tag."

13.23 Uhr: Ein Blick in den Festsaal des Klagenfurter Konzerthauses während des FPK/BZÖ-Parteitags:

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13.19 Uhr: Stefan Petzner versucht die Basis umzustimmen: "Der Jörg wäre sehr enttäuscht von dir", sagt er zu mehreren Funktionären. Diese antworten meist mit einem Schulterzucken und erwidern: "Ja aber was wäre die Alternative?!"

13.16 Uhr: Dörfler braucht nach seiner Rede wohl etwas Entspannung. Er raucht im Foyer des Konzerthauses eine Zigarette. Ein Mitglied der Security schickt ihn vor die Tür.

13.10 Uhr: Immerhin gesteht Scheuch auch Fehler ein. Aus heutiger Sicht hätte er "Seppi Bucher" früher informieren müssen.

13.09 Uhr: Scheuch steht zu seiner Verbrüderung mit der FPÖ: "Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich den Schritt wieder tun." Bucher lauscht mit versteinertem Gesicht.

13.08 Uhr: Scheuch bringt seine Familie in Stellung: "Meine 90-jährige Oma versteht nicht mehr was los ist."

13.06 Uhr: Besonders die Delegierten aus dem Gurktal sind von Uwe Scheuch begeistert. Unzählige "Bravo"-Rufe kommen aus dieser Richtung.

13.00 Uhr: Scheuch würdigt einen "überwältigenden, genialen Haider", der 2008 gewonnen hat. Einer der "genialsten Politiker ist von uns gegangen". Durch seinen Tod ist leider auch das BZÖ vor einigen Schwierigkeiten gestanden."

12.59 Uhr: Auch er zieht Parallelen zu seinem Vorbild: "Ich wäre für Jörg Haider durch die Hölle gegangen. Er ist immer freiheitlicher gewesen. Auch bei ihm gab es Zweifler. Er hat dann gewonnen." Lauter Beifall.

12.56 Uhr: Der Klagenfurter FPK-Bürgermeister Scheider lauscht den Worten Scheuchs offenbar mit einiger Skepsis.

12.55 Uhr: Wieder tritt das Thema Haider in den Vordergrund. Zudem erinnert Scheuch an das Jahr 2000 und die "Kampagnisierung" gegen die FPÖ.

12.54 Uhr: Während Scheuch im Saal seine Rede beginnt, erzählt BZÖ-Mandatar Markowitz, wie er von der Security aus dem Saal befördert wurde. Ihm wurde auch sein Gästeband runtergerissen.

12.52 Uhr: Jetzt betritt Uwe Scheuch das Rednerpult. Er wirkt extrem nervös.

12.51 Uhr: Dörfler beendet jetzt seine an den Villacher Fasching erinnernde Rede. Seine Strategie ist aufgegangen: Die anwesenden Delegierten sind relaxt, die Stimmung ist gut.

12.49 Uhr: Auffallend: Die Delegierten an einem großen Tisch im Saal haben bisher noch kein einziges Mal applaudiert. Sie scheinen keine Dörfler-Fans zu sein.

12.48 Uhr: Auch zum neuen Flüchtlings-Erstaufnahmezentrum nimmt Dörfler Stellung. Er sieht, wie nicht anders zu erwarten, keinen Bedarf.

12.45 Uhr: Jetzt ist Kurt Scheuch an der Reihe, von Dörfler gelobt zu werden. Glaubt man dem Kärntner Landeshauptmann, ein Mann von großer Bedeutung. Kurt Scheuch habe nach dem Tod haiders sofort gewusst, wie man reagieren muss.

12.42 Uhr: Dörfler wird wieder ernster. Er verteidigt Stefan Petzners emotionalen Ausbruch nach dem Tod seines Lebensmenschens Jörg Haider. Offenbar will er weitere Angriffe auf den Solarium-Fan verhindern.

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12.40 Uhr: Ein gewagter Vergleich: Dörfler vergleicht Uwe Scheuch mit Jörg Haider. Er habe seit dem Tod Haiders als einziger eine erfolgreiche Wahl für das BZÖ gebracht.

12.38 Uhr: Dörfler bringt die Stimmung zum überkochen: "Ich kann meine Frau bis 22 Uhr immer anrufen und mir noch eine Jause und eine Brenesselsuppe bestellen."

12.37 Uhr: Die Stimmung ist jetzt viel gelöster. Grund: Dörfler gibt den Clown!

12.35 Uhr: Dörfler, der extrem locker wirkt, sieht große historische Parallelen: "Heute sind wir ein bissal wie Innsbruck 1986".

12.33 Uhr: Jetzt packt Dörfler doch noch die Friedenspfeife aus: "Der Seppi und der Stefan bleiben meine Freunde", erklärt er gönnerhaft.

12.31 Uhr: Stefan Petzner, der nur kurz im Foyer war, stürmt wieder in den Saal. Leider (für ihn) zu spät...

12.30 Uhr: Der nächste Seitenhieb gegen die BZÖler: Dörfler gratuliert Stefan Petzner zu seinem Geburtstag (Anmerkung.: am 17.1.) und blickt sich suchend im Saal um: "Ah der ist gar nicht da. Schöner Freund."

12.28 Uhr: Unterdessen wettert Dörfler weiter. Nach der Regierung bekommen jetzt die Medien ihr Fett weg, die Gerüchte gegen Uwe Scheuch gestreut hätten.

12.25 Uhr: Das Jörg Haider-Video stammt vom BZÖ-Parteitag 2008. Es wurde ohne Genehmigung verwendet. Stefan Petzner überlgt nun, zu klagen.

12.20 Uhr: Dörfler greift die "Ostregierung" an und verweist auf den Bruch zwischen Kärnten und den restlichen acht Bundesländern. Er spricht den Delegierten offenbar aus der Seele, denn er ernten Beifall und "Bravo"-Rufe.

12.15 Uhr: Vor der Tür des Konzerthauses stehen einige junge Männer mit orangen Jacken. Das Zeichen ist deutlich: Das Erbe Haiders soll orange bleiben.

12.10 Uhr: Die Stimmung unter den Delegierten ist sehr ruhig. Von Euphorie keine Spur.

12.06 Uhr: Auch Dörfler kommt an seinem Vorgänger Jörg Haider nicht vorbei: "Die Farben haben zwar gewechselt, aber die Inhalte sind die gleichen geblieben. Er war und ist ein Freiheitlicher."

12.05 Uhr: Jetzt ergreift Gerhard Dörfler das Wort.

12.03 Uhr: Offizielle Zahlen werden bekannt: 347 Delegierte aus allen Bezirken sind vertreten.

12.02 Uhr: Uwe Scheuch: "Eine bewegte Vergangenheit, eine bewegte Gegenwart und wohl auch keine leichte Zukunft."

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12.01 Uhr: Ein zweiter Film wird gezeigt. Hauptdarsteller sind Dörfler und Scheuch. Die beiden sprechen über Haider und streichen immer wieder seine Bedeutung heraus. Tosender Applaus am Ende des Films.

12.00 Uhr: An einer Gegendemo vor dem Konzertsaal beteiligen sich etwa 20 Personen die der Sozialistischen LinksPartei. Ihnen ist egal, ob die Partei orange bleibt oder blau wird, sie sind dagegen.

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11.57 Uhr: Er appelliert an die Verlieren des Parteitags die "Mehrheitsentscheidung mitzutragen"

11.54 Uhr: Der Klagenfurter FPK-Bürgermeister Christian Scheider ergreift das Wort. Er fordert eine "klare und transparente Entscheidung".

11.52 Uhr: Die Stimmung im Saal ist klar: Ohne Haider geht es nicht mehr anders, wir müssen Scheuch zur FPÖ folgen.

11.50 Uhr: Es wird ein "Best of Jörg Haider" gezeigt. Von seiner Machtergreifung 1986 bis zu seinem Tod 2008.

11.46 Uhr: Besonders froh, dass der Parteitag angefangen hat, dürften die Kellnerinnen im Foyer sein: Die Biertheke wurde vor der Veranstaltung bereits fleißig frequentiert.

11.43 Uhr: Dann wird es für einen Moment ruhig im Saal: Die anwesenden Delegierten gedenken "Übervater" Jörg Haider der 2008 tödlich verunglückt ist.

11.41 Uhr: Ganz anders ergeht es Landeshauptmann Gerhard Dörfler. Nicht nur Uwe Scheuch begrüßt den Haider-Nachfolger freundlich, auch die Delegierten bedenken ihn mit tosendem Applaus.

11.40 Uhr: Auch auf den Namen Stefan Petzner wartet man vergeblich.

11.37 Uhr: Seitenhieb von Uwe Scheuch bei seiner Eröffnungsrede: Er begrüßte in seiner Eröffnungsrede zahlreiche anwesende Personen - Der Name "Josef Bucher" kommt ihm aber nicht über die Lippen.

11.36 Uhr: Die BZÖ-Spitze trägt ein Transparent: "Jörg bitte hilf" vor sich her.

11.35 Uhr: Bucher und Petzner, die wenige Minuten nach dem Anfangswirbel und Scheuch den Saal betraten, konnten nur tatenlos zusehen, wie der BZÖ-Abgeordnete Stefan Markowitz hinauskomplimentiert und Pressesprecher Heimo Lepuschitz gar nicht erst eingelassen wurden.

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11:33 Uhr: Wie jetzt bekannt wurde, wurden die Befürchtungen von Bucher und Petzner wahr: Einigen BZÖ-Sympathisanten wurde der Zutritt zum Saal verweigert.

11.30 Uhr: In den kommenden Minuten wird über das Vermächtnis von Jörg Haider entschieden.

11.24 Uhr: "Uwe, Uwe" schallt es durch den Saal. Sieht nach einem Heimspiel für Uwe Scheuch aus.

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11.22 Uhr: Mit Standing Ovations wird auch Kurt Scheuch, Klubobmann des FPK, begrüßt.

11.21 Uhr: Die Kärntner Landesregierung mit Uwe Scheuch und Gerhard Dörfler an der Spitze zieht in den Festsaal ein.

11.20 Uhr: Mit zwanzigminütiger Verspätung beginnt der Parteitag jetzt offiziell.

11.16 Uhr: Generell bekommt man den Eindruck, dass Unterstützer des Bundes-BZÖ im Saal noch fehlen. Alles deutet auf einen klaren Sieg von Uwe Scheuch hin.

11.14 Uhr: Zwei Personen sucht man bisher vergebens: Sowohl Bundes-BZÖ-Boss Josef Bucher als auch Haider-Intimus Stefan Petzner glänzen bisher mit ihrer Abwesenheit.

11.12 Uhr: Uwe Scheuch zieht noch einmal alle Register. Er begrüßt nahezu jeden der Delegierten mit Handschlag.

11.10 Uhr: Einige bekannte Gesichter sind unter den rund 400 Deligierten zu erkennen: Ex-Vizekanzler Herbert Haupt und Alt-Bundesrat Siegfried Kampl sind schon vor Ort.

11.08 Uhr: Zwei der Hauptfiguren sind bereits seit einer halben Stunde da. Uwe Scheuch und Gerhard Dörfler betraten gegen 10.35 Uhr unter tosendem Applaus den Festsaal.

11.03 Uhr: Seit 10.30 Uhr findet im Konzertsaal in Klagenfurt ein Platzkonzert statt. Der offizielle Beginn wurde auf 11 Uhr festgesetzt, verzögert sich aber noch wenige Aubenblicke.

11 Uhr: Herzlich willkommen bei der oe24-LIVE-Berichterstattung vom mit Spannung erwarteten FPK/BZÖ-Parteitag aus Klagenfurt.

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Gehrad Dörfler, Uwe und Jutta Scheuch

Herbert Haupt (Mitte)

Stefan Petzner und Josef Bucher kamen mit Verspätung

Bucher war frohen Mutes

Gerhard Dörfler spielte den Clown

Dörfler und Scheuch zeigte sich siegessicher

Dörfler genoß den Jubel

Petzner hielt eine sehr emotionale Rede.