Nach Haider-Tod

Kärntner BZÖ trauerte im Klagenfurter Stadion

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Nach dem Unfalltod Jörg Haiders hat sich das Kärntner BZÖ am Samstagabend zu einer Trauerfeier im Klagenfurter Stadion zusammengefunden.

Mehrere Vertreter der Parteispitze appellierten dabei an die Gesinnungsfreunde, die "politische Vision" des BZÖ-Chefs weiterzutragen. Landesrat Uwe Scheuch sprach von Haider als einen "politischen Vater", Generalsekretär Stefan Petzner trat für Zusammenhalt ein, "auch in den bitteren, schweren Stunden".

800 Trauernde anwesend
Parteifunktionäre, Freunde und Anhänger hatten sich im VIP-Raum des Fußball-Stadions getroffen. In der Mitte des Spielfelds brannten zu einem Kreis arrangierte Öl-Lichter um das Kärntner Landeswappen. Auf einer Großleinwand wurde zudem Haiders Porträt abgebildet. Auch das Kondolenzbuch für den verstorbenen Landeshauptmann lag in den Räumen der Arena auf, vor dem sich eine Menschenschlange bildete. Bedrückte Stimmung herrschte bei manch einem BZÖ-Funktionär, was die Zukunft der Partei betrifft: "Allein sind wir jetzt eine Katastrophe", war zu hören.

"Wir brauchen alle ein bisschen Zeit, um zu begreifen", ergriff Petzner als Erster beim offiziellen Teil der Gedenkstunde das Wort. Er erinnerte an die "unglaubliche Lebensfreude, Lebenskraft und den Optimismus", die Haider ausgezeichnet hätten. Daran müsse sich nun auch die Landespartei weiter ein Beispiel nehmen. Haider habe immer den Wunsch geäußert, "dass wir sein Werk weitertragen".

"Wenn der eine schläft, muss der andere wachen"
Landesklubobmann Kurt Scheuch erinnerte daran, dass Haider bereits einmal das Land verlassen habe - "Als man ihn abgewählt hat." Schon damals habe er gemeint: "Passt auf mein Kärnten auf." Dies sei ein Motto, das man sich gerade nun zu Herzen nehmen müsse. "Wenn der eine schläft, muss der andere wachen", so Scheuch.

Manfred Stromberger, erst kürzlich vom Landesgeschäftsführer zum Bundesgeschäftsführer des Bündnisses aufgestiegen, zeigte sich ebenfalls betroffen vom Tod Haiders. In allen Gasthäusern Klagenfurts hätten am Samstag Kerzen gebrannt, berichtete er von der Trauerstimmung in der Landeshauptstadt. Zudem seien etliche Bilder Haiders zu sehen gewesen. "Der größte Mann des Landes hat seine Augen für immer geschlossen", so der enge Vertraute des Verstorbenen. Diesem gebühre auch Dank, "weil er uns allen Arbeit und Brot gegeben hat".

Uwe Scheuch appellierte ebenfalls an das weitere Miteinander nicht nur in der Kärntner Partei. Er erzählte eine Anekdote, wie sein elfjähriger Sohn vom Tod Haiders erfuhr: "Papa, das geht nicht. Er kann nicht sterben, weil er ist der Landeshauptmann von Kärnten." Scheuch zog einen drastischen Vergleich: "Mich erinnert es an 9/11", sagte er unter Bezugnahme auf die Terroranschläge vom 9. September 2001. "Es ist etwas Unfassbares."

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