Heute Frauentag

Kampf
 um die Frauen-Quote

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Quote für Top-Jobs im Finale. Bis zuletzt Streit um Anteil.

Die Regierung will heute, Dienstag,  zum hundertsten Frauentag einen Erfolg präsentieren. Die Gehaltstransparenz ist in Kraft, die Frauenquote für Top-Jobs fast fertig.

Durchbruch zum 100-jährigen Jubiläum des Internationalen Frauentags: ÖVP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek verhandeln über Frauenquoten in Aufsichtsräten. Die Gehaltstransparenz vulgo "Gagen-Strip" (gilt seit 1. März) soll gleichen Lohn für gleiche Arbeit bringen.

ÖVP-Vorschlag ist 
Heinisch-Hosek zu wenig
Bis zuletzt feilschten Heinisch-Hosek und Mitterlehner um die Quote. Sie sollte zum Internationalen Frauentag symbolträchtig den Ministerrat passieren. Doch die Einigung platzte im letzten Moment: Heinisch-Hosek war das ÖVP-Angebot zu wenig: "Qualität geht vor Tempo", sagt sie jetzt deshalb.

Dabei hatten sich Montagabend sogar SPÖ-Kanzler Werner Faymann und ÖVP-Vize ­Josef Pröll höchstselbst eingeklinkt: Beide wollten die Quote heute am Frauentag offiziell beschließen.

Einig ist man sich ja schon, die Frauenquote in Aufsichtsräten mit Betrieben ab 50 Prozent Staatsanteil bis 2013 auf 25 Prozent zu erhöhen. Geht es nach Heinisch, soll aber die Quote 2018 schon 40 Prozent betragen, Mitterlehner will nur 30 Prozent.

Nur Pleiteländer Irland, Griechenland schlechter
Außerdem will Heinisch die Quote auch im Verhaltenskodex aller börsenotierten Unternehmen festschreiben. Beim Frauenanteil in Top-Jobs liegt Österreich in Europa auf den hinteren Rängen: In staatsnahen Betrieben sind nur 16 Prozent der Aufsichtsräte Frauen, rechnet man die Privatwirtschaft dazu, sogar nur neun Prozent. Nur die Pleiteländer Irland, Griechenland, Spanien und Portugal sind schlechter. Dabei kommt Frauenförderung gut an: Laut SORA-
Umfrage finden 60 Prozent die neue Gehaltstransparenz gut.

Neuer Anlauf: "Töchter" in Bundeshymne

Nicht nur Söhne. Das störte schon ÖVP-Frauenministerin Maria Rauch-Kallat: Österreich ist nicht nur "Heimat großer Söhne", wie es in der Bundeshymne heißt.

Darum will SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek die Töchter einfügen.

Dazu braucht es einen Regierungsbeschluss. "Ich selbst singe die Töchter immer mit", so Heinisch. Übrigens stammt der Hymnentext von einer Frau: Paula Preradovic.

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