Zerreißprobe für Rote

Kampf um Wien spaltet die SPÖ

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Bei SPÖ-Klausur versichert Kern, dass er nicht nach Wien will. Doch Gerüchte bleiben.

Christian Kern hat seinen 52. Geburtstag und die SPÖ-Klausur am Donnerstag zusammengelegt. So lässt man vor der Pressekonferenz – wo gegen türkis-blaue Pläne gewettert wird – noch schnell den Parteichef hochleben: eine Fußballtorte für den Austria-Fan, und die A-cappella-Gruppe gibt Ein Hoch auf uns zum Besten.

Die Roten demonstrierten bei der Klausur in Maria Taferl Einigkeit. Intern dürfte aber der bevorstehende Wechsel an der Wiener Spitze zur Zerreißprobe werden.

Unmut im Vorstand

Am Freitag endet die Frist für Bewerbungen um die Nachfolge von Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ). Deklariert haben sich bislang Stadtrat Michael Ludwig und, aus dem linken Lager, SP-Klubchef im Parlament Andreas Schieder. Doch: Wie ÖSTERREICH berichtete, könnte auch Kern gerüchteweise noch im Rennen um Wien mitmischen wollen. Häupl selbst soll ihn, ob der schwindenden Chancen Schieders, drängen.

Das sorgt im Vorstand der Bundespartei für mächtig Unmut: „Das geht gar nicht! Erst den Gang in die Opposition ankündigen und dann den Wiener Bürgermeister machen.“ Auch Ex-Minister Hans Peter Doskozil verrät auf oe24.TV, er erwarte sich von Kern, dass dieser „zu seinem Wort“ stehe.

Kern könnte am 27. Jänner überraschend antreten

Doskozil deklariert sich sogar für ein Lager: „Ludwig wäre ein ausgezeichneter Bürgermeister.“ Tatsächlich werden ihm für die Wahl beim Landesparteitag am 27. Jänner die besten Chancen nachgesagt. Dort könnte sich Kern übrigens in letzter Sekunde aufstellen lassen, dazu bräuchte er aber eine Zweidrittelmehrheit. Allerdings versicherte er in Maria Taferl noch einmal, dass er Parteichef bleiben wolle. Schließlich würde Ludwig seine Kandidatur nicht zurückziehen, und Kern könnte sich beim Duell selbst beschädigen.    

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