Finanzministerium rechnet Kostenbegrenzungsvorschlag von Wifo-Chef durch.
Wien. ÖSTERREICH-Leser wussten bereits am Freitag, was Bundeskanzler Karl Nehammer gestern nun offiziell bestätigen ließ: Das ÖVP-regierte Finanzministerium rechnet gerade den Vorschlag von Wifo-Chef Gabriel Felbermayr – ein Teil der Stromrechnung zu günstigeren Preisen für Konsumenten – durch.
Mikl-Leitner forderte als Erste Preis-Deckelung
Unterstützung. Damit scheint sich Nehammer nun endgültig dem Druck der eigenen ÖVP-Landeshauptleuten zu beugen. Zur Erinnerung: Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hatte vergangenen Sonntag in einem ÖSTERREICH-Interview als erste VP-Spitzenpolitikerin einen Strompreisdeckel gefordert und wurde prompt von ihren Kollegen in Oberösterreich, der Steiermark und Salzburg unterstützt.
ÖGB fordert einen Preis-Deckel Deckel von 20 Cent
Grenze. Auch Gewerkschafts-Boss Wolfgang Katzian (ÖGB) legt Pläne vor: Er würde einen Grundbedarf – 3.000 Kilowattstromstunden für einen zweiköpfigen Haushalt – definieren. Bis zu dieser Grenze solle es einen gedeckelten Preis von 20 Cent pro Kilowattstunde geben (derzeit kostet die Kilowattstunde zwischen 18 und 27 Cent, Quelle: E-Control). So käme ein Haushalt dann auf 600 Euro brutto im Jahr bei den Stromkosten. Ein konkretes Rechenbeispiel: Bei einem Kilowatt-Preis von 27 Cent würde sich ein Haushalt bis zu 210 Euro im Jahr ersparen. Die geplante Entlastung hätte natürlich ihren Preis: Das Strom-Paket würde zwei Milliarden Euro kosten.
Teuerungsgipfel könnte im August kommen
Kompromiss. Mikl-Leitner lässt indes ihre eigenen Experten Modelle errechnen, um auch eine eigene Lösung für Niederösterreich parat zu haben. Die Landeshauptleute – Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hatte das in einem oe24.TV-Interview gefordert – wollen ebenso wie die Sozialpartner einen baldigen Teuerungsgipfel mit der Bundesregierung. Dieser könnte – samt Felbermayr-Kompromiss – schon im kommenden August kommen.