Die ÖVP-Gesundheitsministerin klärte in teuren Kampagnen über Aids und Alkoholismus bei Jugendlichen auf.
Die Werbekosten der einzelnen Ministerien werden nach und nach bekannt. Nach dem Sozialministerium (rund 572.000 Euro) und dem Frauenministerium (rund 280.000 Euro) hat jetzt das Gesundheitsministerium von Andrea Kdolsky die Ausgaben-Hitliste getoppt: Rund 734.000 Euro wurden für die Informationskampagne zur Aids-Prävention und die Bädertour gegen Alkoholismus bei Jugendlichen aufgewendet. Das ergab die parlamentarische Anfrage-Beantwortung.
Informationswert
Kdolsky rechtfertigte die Kosten für ihre
Kampagnen mit dem Informationswert. Die Kampagnen würden "der Umsetzung der
gesundheits- und familienpolitischen Ziele und damit der Prävention und
Gesundheitsförderung sowie der Information über Familienleistungen und
-förderung dienen", heißt es in der Beantwortung einer von BZÖ-Chef Peter
Westenthaler eingebrachten Anfrage.
Gegen Komatrinken
Geworben hatte Kdolsky für die Bädertour "Think
before you drink" via Zeitschriften mit jugendlichem Zielpublikum und über
den Musiksender "gotv". Die Produktionskosten für die TV-Spots und den
Sendeplatz belaufen sich auf rund 74.000 Euro. Insgesamt hat der
antialkoholische Werbefeldzug rund 450.000 Euro ausgemacht.
Die Ministerin gab auch an, wie hoch die Beraterkosten ihrer ÖVP-Vorgängerin Maria Rauch-Kallat im Vorjahr gewesen sind: 201.000 Euro sind demnach für "verschiedene Fachprojekte" angefallen, 28.000 Euro wurden 2007 bezahlt.
Aber auch Spargedanken hegt Kdolsky. In ihrem Zuständigkeitsbereich will sie bis Jahresende zwei Planstellen einsparen.