Ex-Parteichef teilt auf Facebook Meldung über angeblich gute Aussichten einer Strache-Partei.
Vorerst keinen Kommentar gab es vom Ehepaar Strache auf die FPÖ-Entscheidung, Philippa Strache nicht zu einem Nationalratssitz zu verhelfen. Der über Ibizagate gestolperte Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache liebäugelte aber mit der Gründung einer eigenen Partei. Er teilte auf Facebook einen Artikel der - von Sinoamerikanern gegründeten - Zeitung "epochtimes.de" über gute Chancen einer Strache-Partei.
Unter dem Titel "Totgesagte leben länger: Strache-Partei könnte es auf Anhieb in den Nationalrat schaffen" berichtet epochtimes.de über eine online veröffentlichte Umfrage. Darin sieht "Unique Research" ein Potenzial von 16 Prozent bzw. fünf Prozent sicherer Wähler für eine solche FPÖ-Abspaltung.
"Epoch Times" ist eine mehrsprachige internationale Print- und Online-Zeitung mit Hauptsitz in New York. Gegründet von Sinoamerikanern berichtet sie - mit kritischer Haltung gegenüber der kommunistischen Führung - vor allem über China.
FPÖ: Kein Mandat für Philippa
Die Ehefrau des früheren FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache, Philippa Strache, wird nicht Nationalratsabgeordnete. Denn Justizsprecher Harald Stefan zieht über die Landesliste ins Parlament ein, wie am Montag in einer Parteivorstandssitzung entschieden wurde. Somit reicht Straches dritter Listenplatz nicht für ein Mandat, der FPÖ stehen auf Landesebene nur zwei Mandate zu.
Wiens FP-Chef Dominik Nepp berichtete am Abend in einer kurzen Stellungnahme über das Ergebnis. Er sprach von "Aufklärungsbedarf" bezüglich Philippa Strache bzw. dass "im Moment" die Vergabe der Mandate so aussehe. Da keine Fragen möglich waren, entstand zunächst der Eindruck, die Entscheidung könne bis zum 16. Oktober, also bis zur Sitzung der Bundeswahlbehörde, auch noch geändert werden. Auf APA-Anfrage in der Landespartei wurde jedoch bekräftigt, dass dies die fixe Mandatszuteilung sei.
Die zuletzt als Tierschutzbeauftragte aktive Ehefrau des Ex-Parteichefs hätte nur Abgeordnete werden können, wenn Stefan das im Wahlkreis Wien-Süd errungene Direktmandat und nicht jenes auf der Landesliste annimmt. Da er sich für Letzteres entschieden hat, bleibt Philippa Strache der Einzug verwehrt.
Strache war nach der Ibiza-Affäre - und dem Rücktritt ihres Mannes - auf die Liste gehievt worden. Ihr möglicher Wechsel ins Parlament hatte jedoch zuletzt für heftige parteiinterne Diskussionen gesorgt. In der Kritik stand vor allem ihr Gehalt. Sie soll, so wurde kolportiert, monatlich 9.500 Euro bezogen haben.
Die Bergers
Vier Mandate (zwei von der Landesliste, zwei von der Regionalliste) stehen der FPÖ Wien zur Verfügung. Nun ziehen Dagmar Belakowitsch, Harald Stefan, Martin Graf und Ricarda Berger. Letztere ist übrigens auch eine Hälfte eines blauen Polit-Paares. Die baldige Nationalratsabgeordnete ist verheiratet mit Stefan Berger, dem Bezirksparteiobmann der FPÖ-Wien-Favoriten. Er sitzt bereits im Wiener Landtag und bekommt dafür rund 8.000 Euro im Monat. Mit ihrem Einzug ins Hohe Haus kassiert Ricarda Berger nun auch das Abgeordnetengehalt von über 9.000 Euro monatlich.