Die Wien-Wahl steht vor der Tür und die Parteien stimmen sich auf den großen Wahltag ein. Den Anfang machte vor dem Stephansdom die FPÖ.
Am Stephansplatz beging die FPÖ ihr Finale vor der Wien-Wahl am kommenden Sonntag.
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Blaue Fans und Kickl
Der blaue Klubchef im Wiener Rathaus, Maximilian Krauss, läutete die freiheitliche Kundgebung ein und stimmte die blauen Fans auf den FPÖ-Chef Herbert Kickl ein. Kickl schimpfte in seiner Rede auf "die Lemuren der Verlierer-Koalition". Der blaue FPÖ-Chef ging auch den Wiener Bürgermeister heftig an und teilte gegen den "bladen Ludwig" aus.
Rundumschlag gegen die Regierung
"Die Roten werden Federn lassen", da zeigte sich Kickl mit Blick auf den Wahltag sicher. Kickl richtete auch eine Kampfansage an alle anderen Parteien. Die ÖVP nannte er eine "Verräterpartei" und fordert einen Denkzettel für die Volkspartei.
"Volkskanzler kommt"
Während der Rede Kickls erklangen um kurz vor 18 Uhr die Glocken des Stephansdoms und begleiteten die letzten Züge der Rede des Chefs der Freiheitlichen. Zum Abschluss gab Kickl noch eine Prognose in eigener Sache ab: "Volkskanzler kommt", da ist sich der blaue Frontmann scheinbar sicher.
Spitze gegen Kirche
Einen klaren Seitenhieb gab es auch in Richtung Kirche. Man stehe hier "unter der Patronanz des Steffl", denn "dieser Platz gehört allen Wienern", sagte Kickl mit Blick auf Kritik der Erzdiözese im Vorfeld an der Veranstaltung vor dem Stephansdom. Das minutenlange Glockengeläut, das seine Rede übertönte, wertete Kickl als "gutes Vorzeichen" für die Wahl.
Distanz der Erzdiözese von Veranstaltung vor Steffl
Die Erzdiözese Wien hatte sich im Vorfeld von der FPÖ-Wahlkampfveranstaltung distanziert. "Eine Vereinnahmung des Stephansdoms für parteipolitische Zwecke würden wir nicht gutheißen", erklärte der Pressesprecher der Erzdiözese Wien, Michael Prüller. Die Diözese habe "kein Einspruchsrecht für Veranstaltungen" - auch wenn in der öffentlichen Wahrnehmung "dieser Platz ganz eng mit dem Stephansdom" verbunden sei, wurde betont. Wegen Beschwerden bei ähnlichen Veranstaltungen in der Vergangenheit über störendes oder vermeintlich unterstützendes Glockenläuten stellte man klar, dass das Glockenläuten zu den Gebets- und Messzeiten wie gewohnt stattfinde.
"Das unfaire System" in Wien
Hunderte Anhänger der Blauen versammelten sich am späten Nachmittag an der Südseite des Stephansdoms vor der riesigen FPÖ-Bühne, auf der die John-Otti-Band in großer Lautstärke für Stimmung sorgte. Nepp geißelte einmal mehr "das unfaire System" in Wien mit "700 Asylmillionen allein im Bereich der Mindestsicherung". Den seit 2015 nach Österreich gekommenen Migranten aus Syrien und Afghanistan stellte der Wiener FPÖ-Chef bewusst frühere Immigranten aus anderen Ländern namentlich Ex-Jugoslawien und der Türkei gegenüber, welche die "Umverteilung" ebenfalls als unfair empfänden und die FPÖ unterstützen würden. Einmal mehr versprach Nepp die Einsetzung eines Corona-U-Ausschusses in Wien, wenn die FPÖ die dafür nötigen 25 Mandatare erreicht.