176 Millionen Euro gab die Regierung bereits für die Nichteinhaltung der Kyoto-Ziele aus. Und das dicke Ende kommt erst noch.
Die stiefmütterliche Behandlung des Klimaschutzes kommt Österreich noch teuer zu stehen. Denn seit 2008 kostet die Nichteinhaltung der Kyoto-Ziele Geld. Richtig viel Geld: 176 Mio. Euro musste die Regierung nach Berechnungen der Grünen in den vergangenen beiden Jahren für sogenannte Emissions-Äquivalente locker machen: dem Gegenwert von jährlich neun Millionen Tonnen Kohlendioxid, die über der Kyoto-Messlatte liegen.
Bis 2012 sind insgesamt 531 Mio. Euro für die Überschreitung des Kyoto-Ziels vorgesehen. Die jetzt von VP-Umweltminister Niki Berlakovich publizierte Treibhausgas-Bilanz für 2008 zeigt aber, dass die halbe Milliarde wohl nicht reichen wird. Denn wie bereits im Jahr zuvor lag der CO2-Ausstoß 18 und nicht neun (budgetär gesicherte) Mio. Tonnen über dem Kyoto-Soll. „Selbst bei konservativer Rechnung von 10 Euro pro Tonne CO2 sind das zusätzliche 90 Mio. Euro, die der Steuerzahler zu bezahlen hat, ohne irgendetwas davon zu haben“, so die grüne Umweltsprecherin Christiane Brunner: „Hält der Trend an, ist Ende 2012 mehr als eine Milliarde Euro fällig.“
Im Umweltministerium betont man, dass die aktuelle Lücke nicht neun sondern 6,9 Mio. Tonnen betrage und die Endabrechnung erst 2012 erfolge. Für Spekulationen sei es zu früh. Zudem fließe das Geld in Öko-Projekte im Ausland und nicht in „heiße Luft“.