Schönborn für Diskussion

Kommen muslimische Feiertage in Österreich?

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Der Kardinal lässt aufhorchen:Er will sich der Diskussion um neue Feiertage stellen.

Kardinal Christoph Schönborn hat sich zu den Wünschen der Islamischen Glaubensgemeinschaft sowie der Israelischen Kultusgemeinde (IKG) nach eigenen gesetzlichen Feiertagen in Österreich zurückhaltend geäußert. Dies sei ein Thema, das einer breiten gesellschaftlichen Diskussion bedürfe, sagte er im "Journal zu Gast" des ORF-Radios am Samstag. "Die Debatte um andere Feiertage muss geführt werden, man muss aber die Mehrheitsverhältnisse im Land berücksichtigen", so Schönborn.

80 Prozent Christien
Der Kardinal verwies darauf, dass in Österreich "gut 80 Prozent" der Bevölkerung Mitglieder christlicher Kirchen seien. "Dass deren Feiertage bisher bevorzugt privilegiert wurden, ist verständlich" - auch aus der Geschichte des Landes heraus. Darüber hinaus sei diese Regelung auch zum Teil in internationalen Verträgen verankert, etwa im Konkordat. Grundsätzlich meinte Schönborn, sowohl die jüdische als auch die muslimische Gemeinde sei in Österreich nicht so groß, dass deren Feiertage auch für die gesamte Bevölkerung Feiertage sein müssten.

Am Donnerstag hatte der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Fuat Sanac, die Forderung des Zentralrats der Muslime in Deutschland nach gesetzlichen Feiertagen für Muslime aufgegriffen. Konkret will Sanac je einen Tag im Fastenmonat Ramadan und in der Zeit des islamischen Opferfests als arbeitsfreie Tage für Muslime. Auch in der IKG betonte man, dass dies der Wunsch der Gemeinde sei, verwies aber auf Widerstände in der Wirtschaft.

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