Klausnitzer

Konzept für 'ORF 2010'

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Medienmanager und Intendant Rudi Klausnitzer will zurück in den ORF. Er brachte es von der Ö3-"Wecker"-Stimme zum News-Geschäftsführer.

"Die Strategie und das Verhalten des ORF in den kommenden Jahren werden darüber entscheiden, ob es das Unternehmen in seiner heutigen Form und Größe im nächsten Jahrzehnt noch geben wird", glaubt der ehemalige ORF-Mann, der auch über Erfahrung auf dem deutschen Fernsehmarkt verfügt.

Schluss mit dem Quotendiktat
Ohne Befreiung von der " Quotenhörigkeit" sieht Klausnitzer keine Hoffnung. Im Falle seiner Wahl zum ORF-General will Klausnitzer vor allem auf Österreich-Produktionen setzen. Der Bürgerliche glaubt, dass " nur mit heimischer Qualität die Schlacht um die Sicherung der Gebührenfinanzierung zu gewinnen ist".

Neues Programmschema
Das bestehende Programmschema des ORF-Fernsehens würde Klausnitzer im Fall seiner Wahl "unter Aufhebung der altersmäßigen Aufteilung der Kanäle" reformieren. Weitere Pläne: Ein multimedial aufgesetzter ORF-Nachrichten-Kanal als digitales Spartenangebot, ein spezifisches Spartenangebot für Kinder, die Intensivierung der österreichischen Programmproduktion, die stärkere Verbindung von "Unterhaltung und 'Social Skills'" sowie der Ausbau von "Public Viewing" auf öffentlichen Plätzen.

Wer ist Rudi Klausnitzer?
Klausnitzer wurde am 22. Jänner 1948 in Piberbach an der Krems geboren. Nach der Matura studierte er Politikwissenschaft und Publizistik an der Universität Salzburg. Seine journalistische Karriere begann der Oberösterreicher 1968 als freier Mitarbeiter des ORF, wo er zunächst im Landesstudio Oberösterreich als Redakteur und Moderator diverser Unterhaltungssendungen arbeitete.

Vom Ö3-Wecker in die Chefetage
1969 ging es für Klausnitzer zum Popsender Ö3, wo er für den "Ö3-Wecker" und das "Ö3-Magazin" verantwortlich zeichnete. Von 1972 bis 1974 war er persönlicher Referent des damaligen ORF-Generalintendanten Gerd Bacher. Im Jahr 1979 schließlich erfolgte seine Bestellung zum Chef von Ö3.

Intermezzo in Deutschland
Mitte der achtziger Jahre kehrte er Österreich den Rücken und ging nach Deutschland, wo er einen wahren Job-Hopping-Marathon hinlegte: Innerhalb weniger Jahre war er unter anderem als Berater der Bertelsmann AG im Fernsehbereich tätig, arbeitete beim Aufbau des Senders Radio Hamburg mit und wurde Geschäftsführer und Programmdirektor des Privatsenders SAT.1 in Mainz. Von dort wechselte Klausnitzer 1989 zum Pay-TV-Sender Premiere nach Hamburg, für den er bis 1993 arbeitete.

Rückzug von der "News"-Gruppe
1993 kehrte Rudi Klausnitzer nach Österreich zurück und übernahm von Peter Weck die Intendanz der Vereinigten Bühnen Wien (VBW). Neun Jahre später wechselte er wieder zurück in den Medienmarkt und übernahm die Geschäftsführung der News-Gruppe. Im Vorjahr zog er sich "aus persönlichen Gründen" aus dem Zeitschriftenkonzern zurück und übergab die Agenden dem Deutschen Oliver Voigt.

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