Honeymoon

Kritik an Prölls Liebesurlaub

Teilen

Hängematte statt Parlamentsdebatte: Vize Josef Pröll jettet mit der Gattin für zehn Tage nach Mauritius – und erntet heftige Kritik.

Sonne, Palmen, türkises Meer: Eigentlich freut sich Josef Pröll schon auf zehn Tage „Entspannung“ – doch jetzt könnte der geplante Urlaub auf Mauritius ungemütlich werden.

Dabei klingt alles so traumhaft: Erstmals seit 20 Jahren fliegt der Finanzminister (41) gemeinsam mit seiner Frau Gabi (41) alleine auf Urlaub. Es sind zweite Flitterwochen – um das 20-jährige Ehejubiläum zu feiern. Damals, 1989, hatte das Paar kein Geld für den Honeymoon – der Urlaub ist also wahrhaft verdient.

Die Prölls feiern in einem Top-Resort auf einer der schönsten Inseln der Welt: Mauritius. 30 Grad hat es dort derzeit, bei ungetrübtem Sonnenschein. Und: Pröll will auf Wunsch der Ehefrau weitgehend aufs Handy verzichten. Nur für „Notfälle“ wird es in den Urlaub mitgenommen.

Aufreger 1: Pröll versäumt Faymanns Koalitionsrede
Doch in Wien ziehen schon vor dem Abflug dunkle Wolken auf. Es gibt heftige Kritik am Zeitpunkt der Flitterei. Denn Pröll liegt ausgerechnet in der Sonne, während Kanzler Werner Faymann nächste Woche am 2. Dezember seine Rede anlässlich „1 Jahr Rot-Schwarze Koalition“ hält.

Zwar habe man den Vizekanzler dazu „natürlich eingeladen“, er sei aber eben nicht verfügbar.

Aufreger 2: Pröll schwänzt Parlamentssondersitzung
Peter Pilz von den Grünen tobt wegen eines ganz anderen Termins. Denn: „Pröll hätte genau zum Zeitpunkt seines Urlaubs ins Parlament geladen werden sollen.“ Thema: Der von Regierung und Opposition heftig umkämpfte Untersuchungsausschuss zur Spitzel-Affäre. Pilz fordert von Pröll, dass er deshalb seine Flitterwochen verschiebt und zur Verfügung steht.

„Es gibt 183 Abgeordnete, da wird es mehr geben, die einen Urlaub geplant haben. Und die kommen trotzdem ins Parlament“, wettert Pilz. Klar ist aber: Vor dem 11. Dezember sieht der Finanzminister das Parlament nicht von innen.

Nach dem Urlaub auf Mauritius ist Pröll am 9. und 10. Dezember noch in Bonn, wie aus seiner „Entschuldigung“ an Nationalratspräsidentin Barbara Prammer hervorgeht. Seine Vertretung von 28. November bis 8. Dezember: Innenministerin Maria Fekter. Die hat am 1. Dezember aber auch keine Zeit – da muss dann Gio Hahn übernehmen

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.