Bundeskanzler plauderte mit Obdachlosen.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich nur wenige Tage nach seiner Angelobung unters Volk gemischt: Er besuchte Donnerstagabend den "Canisibus" - oder "Suppenbus" - der Caritas, der am Bahnhof in Wien-Meidling Station machte. Empfangen wurde der Kanzler von den großteils obdachlosen Menschen freundlich. Caritas-Präsident Michael Landau mahnte vor Ort ein, auch Politik für die Armen zu machen.
Anliegen
Die Aktion der Caritas ist Kurz schon seit Längerem ein Anliegen. Er unterstützt den "Canisibus" schon seit seiner Amtszeit als Integrations-Staatssekretär. 90.000 Teller Suppe wurden in letzter Zeit jährlich von den freiwilligen Helfern ausgeschenkt, die Tendenz ist laut den Organisatoren steigend. Landau zeigte sich dankbar für die prominente politische Unterstützung, meinte aber auch: "Entscheidend ist für uns, ob die Schlange vor dem Suppenbus in den kommenden Jahren länger oder kürzer wird."
Freude
Der Besuch des neuen Regierungschefs freute auch jene, die eigentlich nur auf eine Tasse Suppe gehofft hatten. "Immerhin, der Bundeskanzler traut sich unter die Leute. Na, er ist eh ein normaler", meinte etwa ein obdachloser Mann. Kurz nahm sich auch Zeit für Plaudereien, etwa mit einem Didgeridoo-Spieler, und auch Fotos wurden von Kurz geschossen. Einen karitativen Schwerpunkt hatte der Kanzler übrigens schon seit Tagesbeginn. Am Vormittag hatte er etwa in Oberösterreich das Rote Kreuz besucht.