Integrationsbericht

Kurz: "Kindergarten 
2 Jahre Pflicht"

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VP-Kurz stellt Integrationsbericht vor: Deutschkurse, Strafen und Imame.

Am Mittwoch präsentiert VP-Staatssekretär Sebastian Kurz den Bericht seines Integrationsbeirates. Das 15-köpfige Expertenteam hat auf 40 Seiten 20 konkrete Vorschläge erarbeitet.

In sieben Kapiteln werden dabei Empfehlungen für eine bessere Integration abgegeben. Kurz möchte sich damit auch als Anti-Strache positionieren und in den Gewässern des FPÖ-Chefs fischen:

Strafen für Schwänzer
Bildung steht dabei im Mittelpunkt. Kurz unterstützt den Vorschlag – ÖSTERREICH berichtete –, höhere Strafen für Eltern, die ihre Kinder am Schulunterricht hindern, einzuführen.

2 Jahre Kindergarten
Zentral sei auch die Sprachkenntnis. Daher will Kurz einen verpflichtenden zweijährigen Kindergarten für Kinder mit mangelnden Deutschkenntnissen. Dieser solle für alle Kinder gratis angeboten werden.

"Schule für Eltern"
In den Kapiteln "Wirtschaft" und "Arbeit" wird auf Förderkurse für Erwachsene eingegangen. Diese sollen die neunte Schulstufe abschließen können.

Keine Parallelgesellschaft
Harte Sanktionierungen soll es – das steht im Kapitel "Rechtsstaat und Werte" – bei Verstößen gegen das heimische Recht geben. Hier wird den "Parallelgesellschaften der Kampf angesagt".

Mehr Kontakt zu Vereinen
Unter "Interkultureller Dialog" soll es den Experten zufolge zu einem stärkeren Austausch in Schulen und Vereinen zwischen Zuwanderern und "Altösterreichern" geben.

Keine Ghettos
Aber auch die Wohn- und Regionalpolitik wird gewürdigt. Hier wird offensichtlich auch eine "bessere Verteilung" empfohlen, um sogenannte Ballungszentren zu verhindern.
Im Fokus stehen vor allem auch Imame.

Imame aus Österreich
Diese sollen, so der Vorschlag des Expertenrates, "künftig in Österreich statt im Ausland ausgebildet" werden. Zudem soll der österreichische Staat für die Ausbildung von Religionslehrern sorgen.

Predigt auf Deutsch
Geht es nach Kurz, sollen die Imame auf Deutsch predigen.

Mehr Dialog
Künftig soll es auch ein "Forum.islam" geben, um den "Dialog mit dem Islam" zu verbessern.

Laut neuestem Integrationsbericht verlässt übrigens die Hälfte der Zuwanderer Österreich nach einigen Jahren wieder.
 

Zuwanderung 2010 gestiegen

In Österreich leben 1,543 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Das sind 18,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Das steht im neuen Bericht des Integrationsstaatssekretariats über Zuwanderung und Integration im Jahr 2010.

Die Zahl der Zuwanderer stieg im Vorjahr um 7.000. Den größten Anteil stellen mit 18.000 Deutsche, gefolgt von Ex-Jugoslawen. Aus der Türkei wanderten 4.000 Personen ein.

Dafür hat sich die Anzahl der Asylsuchenden auf 11.000 verringert. Der Großteil kam aus Tsche­tschenien, Afghanistan und dem Kosovo.

Konflikt
Österreicher sagen zu 40 %, dass das Zusammenleben "schlechter" geworden sei. Zuwanderer sind doppelt so häufig arbeitslos, fühlen sich nur zu 42 % heimisch. Aber: Österreicherinnen gebaren durchschnittlich 1,32 Kinder, Frauen ausländischer Herkunft 1,87.

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