ÖVP droht Absturz ++ SPÖ wird von FPÖ überholt

Zittern vor Polit-Beben in Niederösterreich

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Wahlkampf-Schluss aller Parteien mit Warnung vor Rot-Blau und Bürgernähe.

St. Pölten. „Es geht um alles“, warnte ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner beim Wahlkampfauftakt Anfang Jänner – das ist nicht übertrieben. Morgen Sonntag sind 1.288 Millionen Wählerinnen und Wähler aufgerufen, 56 Landtagssitze zu vergeben. Und erstmals in der 2. Republik droht der mächtigsten Landespartei der Verlust der Absoluten in der Landesregierung und somit das Aus der NÖ-VP-Allmacht. Damit das nicht passiert, wurde die Devise „40+“ ausgegeben. Mit 40 % wäre zumindest die Chance auf den Machterhalt da.

Alarm. Deshalb ist Feuer am Dach der Landes-Türkisen. Am Freitag trat Parteimanager Bernhard Ebner noch einmal mit der Warnung vor „Blau-Rot“ auf – derweil tingelte die Landeshauptfrau durch das Waldviertel rund um Zwettl, Gmünd und Waidhofen/Thaya. Heute, Samstag, sind Auftritte in Großenzersdorf sowie in Bruck/Leitha geplant. Einen großen Schluss-Event sparte man sich bei der ÖVP.

Mikls Problem heißt Udo Landbauer. Konnte sich die ÖVP früher darauf verlassen, dass die nö. Landes-Blauen zu schwach sind, so sieht das aktuell anders aus. Themen wie Asyl und Teuerung lassen den FPÖler mit iranischem Migrationshintergrund auf einen Sprung über die 20 % träumen, entsprechend selbstbewusst fiel das Wahlkampffinale vor dem Landhaus in St. Pölten aus – eine Kampfansage an Mikl.

Rotes Drama. Unter die Räder könnte die SPÖ kommen. Früher eine der mächtigsten SPÖ-Landesparteien, ist sie unter Franz Schnabl nur mehr ein Schatten ihrer selbst. Dabei wäre Schnabl als Ex-Polizist eine Art Blaupause seines Spezis aus dem Burgenland, Hans Peter Doskozil. Und im Finale konnte er sich auch auf Ex-Kanzler Christian Kern verlassen, der das Finale Freitag am St. Pöltener Riemerplatz schmückte. Trotzdem droht ein Minus.

Hart. Schwer haben es in dieser Situation die Kleinen: Helga Krismer von den Grünen rief zwar eine „Klima-Wahl“ aus und ließ am Freitag Gesundheitsminister Johannes Rauch einreiten, doch dürften sie auf der Stelle treten.

Indra Collini von den Neos wird zwar ein Plus vor­ausgesagt – doch ein Sprung in die Landesregierung erscheint angesichts des auf die ÖVP zugeschnittenen NÖ-Proporzsystems unmöglich zu sein.

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