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Lehrer: Worum geht es beim Dienstrecht?

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Seit Mai 2012 ringen Regierung und Gewerkschaft: Alle Fakten und Streitpunkte.

ÖSTERREICH fragte u. a. Unterrichtsministerin Claudia Schmied , warum das neue Lehrer-Dienstrecht überhaupt nötig ist. Hier die wichtigsten Argumente:

Was bietet die Regierung den Lehrern an?
Eine Anhebung der Anfangsgehälter auf mindestens 2.420 Euro – Jung-AHS-Lehrer können auf bis 3.160 Euro kommen, wenn sie mehrere Hauptfächer haben.

Warum die höheren Anfangsgehälter?
Damit das Unterrichtsressort qualifizierte Lehrer bekommt. In den nächsten Jahren gehen Tausende ältere in Pension. Bayern zum Beispiel zahlt derzeit deutlich mehr als Österreich – dementsprechend viele Jungpädagogen wandern ab.

Was ist noch besonders am neuen Dienstrecht?
Schmied will mehr Quereinsteiger mit Praxis-Erfahrung in den Schulklassen haben. Deshalb bietet sie ihnen 12 Jahre Vordienstzeiten an. Die Quereinsteiger können auf einem höheren Gehalts-Level starten.

Welche Rolle spielt die neue Ausbildung?
Ab 2015/2016 startet die neue einheitliche Lehrerausbildung – alle Lehrer, vom Volksschul- bis zum AHS-Lehrer, müssen dann einen Master erwerben. Schon deshalb müssen die Lehrer eine einheitliche Bezahlung erhalten.

Wie lange müssen Lehrer in der Klasse stehen?
Für die höheren Gehälter sollen Junglehrer 24 (statt derzeit 18 bis 22) Stunden in der Klasse stehen. Zeitgutschriften gibt es für Klassenvorstände und Mentoren.

Was wird dadurch leichter in der Schulorganisation?
Schmied will den einzelnen Schulstandorten mehr Autonomie geben. Das neue Dienstrecht soll die Organisation an der Schule flexibler gestalten.

Wird es mehr Ganztagsschulen geben?
Das ist zumindest der Plan. Die Regierung wendet ab 2016 160 Millionen pro Jahr mehr dafür auf. Auch ist das neue Dienstrecht flexibler.

Und warum sind die Lehrer so dagegen?
Wenn Junglehrer mehr arbeiten, gehen den älteren Überstunden verloren. Diesen Grund nennt die Gewerkschaft allerdings nur hinter vorgehaltener Hand. 

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